Die Anleger verschiedene MPC Schiffsfonds müssen sich mit den unschönen Folgen der Schifffahrtskrise auseinandersetzen: Geldforderungen, drohende Verluste, ausfallende Ausschüttungen. Welche Rechte und Ansprüche stehen den Anlegern eines notleidenden Schiffsfonds zu?
Die Krise der Schifffahrt wirkt sich auch auf
Schiffsbeteiligungen des Fondsanbieters MPC aus. Anleger verschiedener MPC
Schiffsfonds erhielten in diesem Sommer bereits schlechte Nachrichten. Die
Anleger des MPC Santa R Schiffe wurde mit Bitten um weiteres Geld konfrontiert,
da anderenfalls der Notverkauf eines oder mehrerer Schiffe drohe. Auch bei der
Schiffsbeteiligung MPC Santa B Schiffe wird aktuell Kapitalbedarf bei den
Anlegern angemeldet, da anderenfalls der Totalverlust drohe. Zwar sind die
Auswirkungen der Krise nicht bei allen MPC Schiffsfonds so dramatisch, aber
etlichen Schiffsfonds leiden unter verringerten Einnahmen, wie zum Beispiel der
Fonds MPC Santa L Schiffe.
Krise der Schifffahrt hat vielfältige Ursachen – Keine Ende
in 2012 erwartet
Der Markt für Schiffstransporte befindet sich seit etlichen
Monaten in einer Krise, da wegen der weltweit
stagnierenden Konjunktur die Nachfrage nach Schiffstransporten verhalten
ist. Gleichzeitig vergrößerte sich in den vergangenen Jahren die Zahl der
Transportschiffe, sodass ein Überangebot an Transportkapazitäten aufgebaut
wurde. Heute konkurrieren (zu) viele Schiffe um die vorhandenen Aufträge. Die
gezahlten Preise für Schiffstransporte (Charter) erlauben nicht jedem Schiff
ein auskömmliches Einkommen. Für jene Schiffsfonds, deren Schiff der Konkurrenz
nicht gewachsen war, bedeutete das oft schwere wirtschaftliche Schieflagen, wie
dies auch verschiedene MPC Schiffsfonds demonstrierten.
Ob eine baldige Besserung auf dem Schifffahrtsmarkt zu
erwarten ist, ist fraglich. Denn es gibt bereits Ende August 2012 erste
Berichte, dass nach Einschätzung von Branchenkennern der all winterliche
Rückgang der Nachfrage nach Containertransporten per Schiff bereits mitten im
Sommer eingesetzt habe. So sei der Zahl der beschäftigungslosen Schiffe am
Steigen. Daher scheint sich die Einschätzung von Experten, dass die
Schifffahrtsmärkte das ganze Jahr 2012 unter schwierigen Bedingungen leiden
werden, bereits im Sommer zu bestätigen.
Die Krise der Schifffahrt wird auch durch eine geänderte
Haltung der Banken weiter angefeuert. Nicht wenige Banken vergeben Kredite und
Darlehen nur unter wesentlich strengeren Bedingungen als noch vor wenigen
Jahren. Diese und weitere Aspekte der aktuellen Krisensituation lehrte den
Anlegern etlicher MPC Schiffsfonds bereits das Fürchten. Und die Aussichten
lassen befürchten, dass noch mehr Anleger Schreckensbotschaften vernehmen
müssen. Im schlimmsten Fall droht ihnen neben dem Totalverlust ihres
eingesetzten Kapitals auch die weitere Bezahlung des Darlehens, falls sie ihre
MPC Schiffsbeteiligung durch einen Kredit (teil)finanzierten. Daher sollten
betroffene Anleger, deren MPC Schiffsfonds von der Krise erfasst wurde, jetzt handeln
und sich an einen Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht wenden.
Schiffsfonds sind keine sicheren Kapitalanlagen
Ein Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht kann prüfen,
welche Optionen Anlegern der MPC Schiffsfonds offen stehen. Beispielsweise kann
geklärt werden, ob sie Schadensersatz wegen Beratungsfehlern fordern können.
Die Anlageberatung vor der Investition in einen Schiffsfonds ließ oft zu
wünschen übrig, da Schiffsfonds als sichere Kapitalanlagen angepriesen.
Anlegern wurde nicht selten weder erklärt was ein geschlossener Schiffsfonds
ist, noch wurden sie über die nicht zu unterschätzenden Risiken einer
Schiffsbeteiligung aufgeklärt. Dabei handelt es sich bei einem Schiffsfonds um
ein Unternehmen, das am Markt bestehen muss und das auch – wie bereits vielfach
auch bei MPC Schiffsfonds geschehen – insolvent werden kann.
Ein stets brisantes Thema sind auch verschwiegene
Provisionen, über die Vermittler hätten aufklären müssen. Laut
höchstrichterlicher Rechtsprechung müssen Bankberater die Anleger auf
Provisionen hinweisen, wenn die Gesamtsumme über 15 % liegt. Gerade bei
Schiffsfonds beliefen sich die Provisionen oft auf erhebliche Beträge, die
diese Grenze teilweise auch deutlich überstiegen. Dies kann aber einen
Interessenkonflikt hervorrufen zwischen dem Verdienstinteresse des Bankberaters
und den Interessen des Bankkunden, der eine an seinen Bedürfnissen und Wünschen
orientierte Beratung wünscht.
Anleger können bei falscher Anlageberatung Schadensersatz
beanspruchen
Anleger der MPC Schiffsfonds und Schiffsbeteiligungen können
von einem Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht ihre individuellen
Ansprüche und Rechte ermitteln lassen. Da falsche Anlageberatungen keine
Seltenheit sind, kann dies Anlegern eines mit Problemen behafteten MPC
Schiffsfonds die Chance eines verlustfreien Ausstiegs bieten. Da die Krise der
Schifffahrt in absehbarer Zukunft nach Einschätzung von Experten nicht
wesentlich abflauen wird, kann die rechtliche Überprüfung der Beteiligung an
einem akut bedrohten MPC Schiffsfonds den endgültigen Verlust des investierten
Geldes abwenden. Die Beratung durch einen Fachanwalt für Bank- und
Kapitalmarktrecht kann Anlegern auch Klarheit über ihre Handlungsoptionen
bieten.
Für die Prüfung von Ansprüchen aus Kapitalanlagen in Schiffsfonds durch Fachanwälte für Bank- und Kapitalmarktrecht hat der BSZ e.V. die Interessengemeinschaft "Schiffsfonds/ MPC Schiffsfonds" gegründet. Es bestehen gute Gründe hier die Interessen zu bündeln und prüfen zu lassen und der Interessengemeinschaft beizutreten.
BSZ® Bund für soziales und ziviles Rechtsbewußtsein e.V.
Lagerstr. 49
64807 Dieburg
Telefon: 06071-9816810
Internet: http://www.fachanwalt-hotline.eu
Direkter Link zum Anmeldeformular für eine BSZ®
Anlegerschutzgemeinschaft:
Foto: Rechtsanwalt und BSZ e.V. Vertrauensanwalt Dr. Ralf Stoll
Dieser Text gibt den Beitrag vom 24. August 2012 wieder. Hiernach eintretende Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt und können zu einer anderen Einschätzung führen.
drst