Unter dem vielversprechenden Börsensegment ,,Mittelstandsanleihen" werden Anleihen mit teilweise verlockend hohen Zinsen gehandelt, z.T. auch von namhaften Unternehmen. Nunmehr hat auch die KTG Agrar SE beim Amtsgericht Hamburg den Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Der Hamburger Anwalt Stefan Denkhaus wurde vom Gericht als Sachwalter für die Sanierung bestellt. Die Tochtergesellschaften der KTG Agrar SE sind den Angaben zufolge von dem Antrag nicht betroffen.
KTG Agrar will durch den Schritt „eine zukunftsfähige
Restrukturierung zur Fortführung der Unternehmensgruppe“ erzielen, bei der die
Gläubiger eng eingebunden werden sollen, so KTG Agrar. Entsprechend werde man
in den nächsten Monaten einen Restrukturierungsplan erarbeiten und einen Chief
Restructuring Officer in den Vorstand berufen.
„Bis zum 6. Juli hätte die KTG Agrar SE die Zinsen für die
Unternehmensanleihe Biowertpapier II zahlen müssen. Danach hätten die Anleger
die Möglichkeit zur Kündigung gehabt. Jetzt geht es für die Anleger noch um
viel mehr als die Zinsen. Ihre gesamte Investition ist gefährdet. Das betrifft
auch die Anleger der zweiten Anleihe Biowertpapier III“, erklärt BSZ e.V. Anlegerschutzanwalt
Joachim Cäsar-Preller, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht. Ob die
Insolvenz in Eigenverwaltung der richtige Weg ist, ist für den erfahrenen
Rechtsanwalt zweifelhaft: „Zwar sitzt jetzt auch ein vorläufiger Sachwalter am
Tisch. Aber im Grunde bleiben die gleichen Verantwortlichen am Steuer, die den
Karren schon in den Dreck gefahren haben. Und die haben in den vergangenen
Tagen viel Vertrauen verspielt.“
Zwei Anleihen hat die KTG Agrar SE mit einem Volumen von 250
Millionen bzw. 92 Millionen Euro begeben. Das Geld der Anleger steht nach dem
Insolvenzantrag im Feuer. Die Kurse für die Schuldverschreibungen sind ohnehin
im Keller. Gleiches gilt für die Aktien des Agrarunternehmens.
Die KTG Agrar SE gehört nach eigenen Angaben zu den führenden
Produzenten von Agrarrohstoffen in Europa mit Anbauflächen in Deutschland,
Litauen und Rumänien. Im Jahr 2011 platzierte das Hamburger Unternehmen die
Anleihe KTG Biowertpapier II (ISIN DE000A1H3VN9). Die
Inhaber-Teilschuldverschreibung hat bei einem Volumen von 250 Millionen Euro
und einem jährlichen Zinssatz von 7,125 Prozent eine Laufzeit bis zum 5. Juni
2017. Die jährlichen Zinsen sind jeweils am 6. Juni fällig. Im Jahr 2014 begab
das Unternehmen die Anleihe KTG Biowertpapier III (ISIN DE000A11QGQ1) mit einem
Volumen von 92 Millionen Euro, einer fünfjährigen Laufzeit und einem Zinssatz
von 7,25 Prozent p.a. Die Anleihe ist im Oktober 2019 zur Rückzahlung fällig,
die Zinsen müssen jeweils zum 15. Oktober geleistet werden.
Als Anleger muss man sich stets fragen, warum bietet mir ein
Unternehmen hohe Zinsen, wenn der allgemeine Marktzins viel niedriger ist.
Allein die Differenz muss stutzig machen. Trotz der Risiken hat das Segment der
Mittelstandsanleihen seit der Finanzkrise erheblich an Bedeutung gewonnen. In
Zeiten wo das Sparbuch kaum Zinsen abwirft und Aktien als zu Risikobehaftet
gelten, schien es für die Anleger attraktiv ihr Geld in namhafte Unternehmen zu
stecken, welche auch noch hohe Zinsen versprachen.
Für Sachkundige ist klar, dass das Segment
,,Mittelstandsanleihe" zu sehr mit dem in Deutschland starken Mittelstand
assoziiert wird. Dies ist jedoch kaum der Fall, vielmehr handelt es sich
oftmals um Unternehmen mit schwacher Bonität, welche von Banken keine
Fremdmittel bekommen. Dort wo die Banken das Risiko scheuen, übernehmen dann
oft unbedarfte Privatanleger dieses, ohne das Risiko genau einschätzen zu
können.
Aber auch wenn der Fall eingetreten ist, dass die
gezeichnete Anlage notleidend geworden ist, sollte man die Flinte nicht direkt
ins Korn werfen. Vielmehr besteht oftmals die Möglichkeit beteiligte Banken
oder den Vorstand direkt in die Haftung zu nehmen, nämlich dann wenn die
Angaben im Prospekt oder in einer Beratung, gegen besseres Wissen, zu
optimistisch angegeben wurden. Hier
lohnt es sich durchaus den Sachverhalt von einem Experten eingehend prüfen zu
lassen.
„Für die Anleger gilt es nun zu handeln und die rechtlichen
Möglichkeiten zu prüfen. Die Erfahrung zeigt: Bei einer Restrukturierung eines
Unternehmens sind in der Regel auch tiefe Einschnitte für die Anleger geplant.
Anders ausgedrückt: Finanzielle Verluste drohen. Das gilt auch, wenn ein
reguläres Insolvenzverfahren eröffnet werden sollte. Daher sollte nun geprüft
werden, ob Ansprüche auf Schadensersatz aus Prospekthaftung oder fehlerhafter
Anlageberatung geltend gemacht werden können“, erklärt der BSZ e.V.
Anlegerschutzanwalt.
Wenn es um die Verfolgung
oder die Abwehr möglicher finanzieller Ansprüche aus einer Kapitalanlage
geht, ist qualifizierter Rechtsbeistand von entscheidender Bedeutung. Die BSZ
e.V. Fachanwälte geben Ihnen eine erste ehrliche Einschätzung Ihrer Chancen,
die Anlageverluste auszugleichen. Der BSZ e.V. empfiehlt geschädigten
Kapitalanlegern sich immer einer Interessengemeinschaft anzuschließen. So ist
gewährleistet, dass eine Vielzahl von Informationen zusammengetragen werden
können. Die Anlegerschutzanwälte welche mit einer solchen
Interessengemeinschaft zusammenarbeiten können sich damit optimal für die
Interessen der betroffenen Anleger einsetzen.
Für die Prüfung von
Ansprüchen aus diesen Anlagen durch Fachanwälte für Bank- und
Kapitalmarktrecht, gibt es die BSZ e.V. die Interessengemeinschaften. Es
bestehen gute Gründe hier die Interessen zu bündeln und prüfen zu lassen und
einer von Ihnen gewünschten BSZ Interessengemeinschaft beizutreten. Für die
kostenlose Erstberatung durch mit dem BSZ e.V. verbundene Anlegerschutzanwälte
vermittelt der BSZ e.V. seinen Fördermitgliedern bereits seit dem Jahr 1998
entsprechende Anwälte. Sie können gerne Fördermitglied des BSZ e.V. werden und
sich kostenlos der BSZ e.V. Interessengemeinschaft KTG Agrar SE anschließen.
Ein Antrag zur Aufnahme in die BSZ e.V.
Interessengemeinschaft KTG Agrar SE kann kostenlos und unverbindlich mittels
Online-Kontaktformular, Mail, Fax oder auch per Briefpost bei dem BSZ e.V.
angefordert werden.
Direkter Link zum Kontaktformular:
http://www.fachanwalt-hotline.eu/Anmeldeformular?PHPSESSID=55ebac550c8bad52e8333aa2f34fa11a
Bildquelle: © Oliver Mohr / pixelio.de
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Dieser Text gibt den
Beitrag vom 06.07.2016 wieder. Eventuelle spätere Veränderungen des
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