Der größte Anbieter von Investments in Schiffscontainer, die
P&R-Gruppe aus Grünwald bei München, hat überraschend den Vertrieb
eingestellt. Auch Auszahlungen an Anleger sind ausgeblieben.
Container als sichere
Geldanlage?
Die Anbieter locken mit festen Mietzahlungen,
vergleichsweise kurzen Laufzeiten und einem "Rundum-sorglos-Paket":
Sie kümmern sich um die Vermietung und wollen die Container am Ende der Laufzeit
sogar zurückkaufen.
Allerdings, Finanztest hat diese Form des Direktinvestments
untersucht. Fazit: Vier von fünf Angeboten sind mangelhaft.
Das ist auch das Ergebnis von Prüfungen der hier
berichtenden BSZ e.V. Anlegerschutzanwälte. Die P&R Gruppe kündigte ihren
Anlegern an, dass sich Mietauszahlungen für das vierte Quartal 2017 und
Auszahlungen von einigen Rückkäufen verzögern werden. Die Benennung konkreter
Gründe blieb das Unternehmen schuldig. Anfang März stellte P&R plötzlich
seinen Vertrieb der aktuellen Angebote Nr. 5005 und 6005 „aus aktuellem Anlass“
ein. Selbst den Vertriebsmitarbeitern wurden dafür keine konkreten Gründe
genannt.
Es dürfte der P&R Gruppe schwerfallen, die für den
Rückkauf der Container von den Anlegern erforderlichen Mittel von neuen
Anlegern einzuwerben, da die Nachfrage nach neuen Containern kaum über den
Ersatzbedarf hinausgeht.
Außerdem besteht die Gefahr, dass die Vertragsmieter der
P&R Gruppe in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und die geschuldete
Miete nicht pünktlich oder überhaupt nicht an zahlen können.
Das sind schlechte
Aussichten für Sie als Anleger.
Es droht Ihnen hier nicht nur der Verlust Ihres eingesetzten
Kapitals, sondern darüber hinaus können Sie unter Umständen sogar zusätzlich in
Anspruch genommen werden, etwa für Standgeld für nicht benötigte Container. Als
Eigentümer sind Sie in der Haftung.
Mit einem platzierten Kapital von rund 440 Millionen Euro in
2017 gilt das 1975 gegründete Unternehmen als größter Anbieter von
Container-Direktinvestments. Die P&R Gruppe betreut nach eigenen Angaben
rund 50.000 Anleger und verwaltet rund 1,25 Millionen Containereinheiten. In
den vergangenen zehn Jahren soll ein Containerverkaufsvolumen von mehr als
sieben Milliarden Euro abgewickelt worden sein.
Die P&R Gruppe hat
aktuell große Schwierigkeiten, ihre Verpflichtungen gegenüber Kapitalanlegern
zu erfüllen.
Welches Risiko für Ihr Investment besteht, erläutert Ihnen der
hier berichtende BSZ e.V. Anlegerschutzanwalt.
Das Prinzip:
Der Anleger kauft Container von der P & R Gruppe und
vermietet die gekauften Container wieder an die P & R Gruppe. Der Anleger
erhält von der P & R Gruppe vierteljährlich einen Mietzins und kann die
Container nach einer festgelegten Zeit von beispielsweise fünf Jahren an die P
& R Gruppe zu einem festgelegten niedrigeren Preis an die P & R Gruppe
zurück verkaufen. Es wird dem Anleger eine Rendite von bis zu acht Prozent
jährlich in Aussicht gestellt.
Die P & R Gruppe kann ihre Verpflichtungen gegenüber den
Anlegern nur erfüllen, wenn sie die von den Anlegern an sie vermieteten
Container selbst so weiter vermieten kann, dass sie rechtzeitig genügend Geld
einnimmt, um die Anleger zu bezahlen und die Container zu den vereinbarten
Terminen von den Anlegern zurück zu kaufen. Das Geld für den Rückkauf der
Container wird am besten durch den Verkauf neuer Container hereingeholt, was
zumindest entfernt an ein Schneeballsystem erinnert.
Das Problem:
Die P & R Gruppe ist darauf angewiesen, die den Anlegern
gehörenden und von ihr gemieteten Container selbst zu auskömmlichen Preisen an
solvente Mieter weiter zu vermieten und die bei Rückkauf von den Anlegern
fälligen Beträge möglichst durch neue Containerverkäufe zu finanzieren. Sowohl
die Vermietung als auch der Rückkauf werden durch steigende Nachfrage nach
Containern seitens des See-Transportmarktes begünstigt, wenn nicht sogar erst
möglich gemacht. Das hat möglicherweise in der Vergangenheit gut geklappt,
gerät aber jetzt ins Stocken.
Die Nachfrage nach Containern ist seit der Einführung der
Container vor sechzig Jahren ständig gestiegen, was insbesondere daran lag,
dass immer mehr Waren für ihren Transport über See in Container gesteckt
wurden, wenn das irgendwie technisch und wirtschaftlich möglich war. Der
Containerisierungsgrad stieg seit Einführung des Container-Transportsystems bis
heute sozusagen von Null auf fast hundert. Eine weitere wesentliche Steigerung
des Containerisierungsgrades ist zukünftig nicht mehr zu erwarten.
Die Nachfrage kann deshalb nur noch von einem wachsenden
Welthandel angetrieben werden, und der Welthandel wächst gegenwärtig nur
moderat.
Ein steigender Containerisierungsgrad und
Welthandelswachstum förderten die Nachfrage nach Containern in der
Vergangenheit. Gegenwärtig sind jedoch die Faktoren, die die Nachfrage nach
Containern verringern, stärker:
Als die Containertransporte im Jahr 1958 begannen, hatten
die größten Containerschiffe Platz für rund. 1.000 Container. Heute können die
größten Containerschiffe theoretisch bis zu 22.000 Container aufnehmen. Das
sieht auf den ersten Blick so aus, als wenn das Größenwachstum die Nachfrage
nach Containern fördert, aber das Gegenteil ist der Fall: Wenn 10.000 Container
mit zwei Schiffen, die jeweils 5.000 Container tragen können, von A nach B
befördert werden sollen und die Reise 20 Tage dauert, so sind die 10.000
Container insgesamt 40 Tage unterwegs. Werden sie hingegen auf einem Schiff
transportiert, das 10.000 Container auf einmal mitnehmen kann, so sind die
10.000 Container nur 20 Tage unterwegs und dieselben Container stehen auf diese
Weise sehr schnell wieder für neue Ladung zur Verfügung.
Da die großen Schiffe aufgrund ihres Tiefgangs nicht alle
Bestimmungshäfen der Ladung selbst anlaufen können, müssen die Container zum
Erreichen ihres Zielortes auf kleinere Schiffe „umsteigen“, sogenanntes
Transshipment. Da sie in den Umsteigehäfen oft warten müssen, bis das
Anschluss-Schiff kommt und sie an Bord nimmt, verlängert das die Reisedauer
zwar, ist aber, verglichen mit einem Transport über die gesamte Strecke von A
nach B auf kleineren Schiffen, immer noch sehr viel günstiger.
Durch das Größenwachstum der Containerschiffe wird also die
Menge der nachgefragten Container stark reduziert, das ist der Mengeneffekt des
Größenwachstums. Darüber hinaus gibt es aber den Preiseffekt: Die größeren
Schiffe können einen Container sehr viel günstiger von A nach B befördern als
kleinere Schiffe. Das drückt die Frachtraten und damit die Miete, die letztlich
die Nutzer für einen Container zu zahlen bereit und in der Lage sind.
Gegenwärtig und seit Jahren leiden die Seeschifffahrt und
die an ihr Beteiligten unter niedrigen Fracht- und Charterraten, die auf große
Überkapazitäten an Transportraum zurück zu führen sind. Zumindest indirekt sind
davon natürlich auch diejenigen betroffen, die die den Anlegern gehörenden
Container von der P & R Gruppe gemietet haben. Die Mietzahlungen geraten
ins Stocken, mit der Folge, dass die P & R Gruppe ihren Verpflichtungen
gegenüber den Anlegern auch nicht oder nicht rechtzeitig nachkommen kann.
Es gibt keine
Anzeichen dafür, dass sich dieser Zustand auf absehbare Zeit ändert.
Es dürfte also der P & R Gruppe schwerfallen, die für
den Rückkauf der Container von den Alt-Anlegern erforderlichen Mittel von neuen
Anlegern einzuwerben, da die Nachfrage nach neuen Containern kaum über den
Ersatzbedarf hinausgeht. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Vertragsmieter
der P & R Gruppe in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und die
geschuldete Miete nicht pünktlich oder überhaupt nicht an die P & R Gruppe
zahlen können.
Das sind schlechte
Aussichten für die betroffenen Anleger.
Es droht ihnen hier nicht nur der Verlust des für den
Containerkauf eingesetzten Kapitals, was schlimm genug wäre, sondern darüber
hinaus können sie unter Umständen auch von denjenigen - zum Beispiel für
Standgelder - in Anspruch genommen werden, bei denen die nicht benötigten
Container stehen. Sie sind schließlich deren Eigentümer und haften
entsprechend.
Wenn Sie finanziell bei der P&R Gruppe engagiert sind
oder Direktinvestments in Container getätigt haben, schließen Sie sich gerne
der BSZ e.V. Interessengemeinschaft P&R Container-Direktinvestment an.
Flankierend zu unserer Online Berichterstattung http://bit.ly/2IpGWGO bieten wir jeden Sonntag den BSZ e.V.
Newsletter „recht§billig“. Wer möchte, kann außerdem die Option nutzen, online
den Beitritt zu der BSZ e.V. Interessengemeinschaft zu wählen.
Schutz für Ihr P&R
Container-Direktinvestment.
Container-Direktinvestments sind nicht neu. Sie scheinen mit
einer gewissen Zeitverzögerung das Los vieler Schiffsfonds hoher Verluste zu
erleiden.
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verbundene Vertrauensanwälte vermittelt der BSZ e.V. seinen Fördermitgliedern
bereits seit dem Jahr 1998 entsprechende Anwälte. Sie können gerne
Fördermitglied des BSZ e.V. werden und sich kostenlos der BSZ e.V. Interessengemeinschaft P&R
Container-Investments anschließen.
Ein Antrag zur Aufnahme in die BSZ e.V. Interessengemeinschaf P&R Container-Investments kann
kostenlos und unverbindlich mittels Online-Kontaktformular, Mail, Fax oder auch
per Briefpost bei dem BSZ e.V. angefordert werden.
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HH
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BSZ e.V. sammelt und veröffentlicht entsprechende Informationen die über das
Internet jedermann kostenlos zur Verfügung stehen. Rechtsberatung wird vom BSZ
e.V. nicht durchgeführt. Fördermitglieder des BSZ e.V. können eine erste
rechtliche Einschätzung kostenlos durch BSZ e.V. Vertragsanwälte vornehmen
lassen.
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glauben, dass ein geschilderter Sachverhalt unrichtig sei, veröffentlichen wir
gerne eine entsprechende Gegendarstellung. Damit wird gezeigt, dass hier
aktiver Anlegerschutz betrieben wird.
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