Freitag, März 16, 2018

P&R Container-Investments: Direkt-Investments in Container droht eine hoch gefährliche Schieflage.

Der größte Anbieter von Investments in Schiffscontainer, die P&R-Gruppe aus Grünwald bei München, hat überraschend den Vertrieb eingestellt. Auch Auszahlungen an Anleger sind ausgeblieben.

Container als sichere Geldanlage?

Die Anbieter locken mit festen Mietzahlungen, vergleichsweise kurzen Laufzeiten und einem "Rundum-sorglos-Paket": Sie kümmern sich um die Vermietung und wollen die Container am Ende der Laufzeit sogar zurückkaufen.
Allerdings, Finanztest hat diese Form des Direkt­investments untersucht. Fazit: Vier von fünf Angeboten sind mangelhaft.

Das ist auch das Ergebnis von Prüfungen der hier berichtenden BSZ e.V. Anlegerschutzanwälte. Die P&R Gruppe kündigte ihren Anlegern an, dass sich Mietauszahlungen für das vierte Quartal 2017 und Auszahlungen von einigen Rückkäufen verzögern werden. Die Benennung konkreter Gründe blieb das Unternehmen schuldig. Anfang März stellte P&R plötzlich seinen Vertrieb der aktuellen Angebote Nr. 5005 und 6005 „aus aktuellem Anlass“ ein. Selbst den Vertriebsmitarbeitern wurden dafür keine konkreten Gründe genannt.

Es dürfte der P&R Gruppe schwerfallen, die für den Rückkauf der Container von den Anlegern erforderlichen Mittel von neuen Anlegern einzuwerben, da die Nachfrage nach neuen Containern kaum über den Ersatzbedarf hinausgeht.

Außerdem besteht die Gefahr, dass die Vertragsmieter der P&R Gruppe in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und die geschuldete Miete nicht pünktlich oder überhaupt nicht an zahlen können.

Das sind schlechte Aussichten für Sie als Anleger.

Es droht Ihnen hier nicht nur der Verlust Ihres eingesetzten Kapitals, sondern darüber hinaus können Sie unter Umständen sogar zusätzlich in Anspruch genommen werden, etwa für Standgeld für nicht benötigte Container. Als Eigentümer sind Sie in der Haftung.

Mit einem platzierten Kapital von rund 440 Millionen Euro in 2017 gilt das 1975 gegründete Unternehmen als größter Anbieter von Container-Direktinvestments. Die P&R Gruppe betreut nach eigenen Angaben rund 50.000 Anleger und verwaltet rund 1,25 Millionen Containereinheiten. In den vergangenen zehn Jahren soll ein Containerverkaufsvolumen von mehr als sieben Milliarden Euro abgewickelt worden sein.

Die P&R Gruppe hat aktuell große Schwierigkeiten, ihre Verpflichtungen gegenüber Kapitalanlegern zu erfüllen.

Welches Risiko für Ihr Investment besteht, erläutert Ihnen der hier berichtende BSZ e.V. Anlegerschutzanwalt.

Das Prinzip:

Der Anleger kauft Container von der P & R Gruppe und vermietet die gekauften Container wieder an die P & R Gruppe. Der Anleger erhält von der P & R Gruppe vierteljährlich einen Mietzins und kann die Container nach einer festgelegten Zeit von beispielsweise fünf Jahren an die P & R Gruppe zu einem festgelegten niedrigeren Preis an die P & R Gruppe zurück verkaufen. Es wird dem Anleger eine Rendite von bis zu acht Prozent jährlich in Aussicht gestellt.

Die P & R Gruppe kann ihre Verpflichtungen gegenüber den Anlegern nur erfüllen, wenn sie die von den Anlegern an sie vermieteten Container selbst so weiter vermieten kann, dass sie rechtzeitig genügend Geld einnimmt, um die Anleger zu bezahlen und die Container zu den vereinbarten Terminen von den Anlegern zurück zu kaufen. Das Geld für den Rückkauf der Container wird am besten durch den Verkauf neuer Container hereingeholt, was zumindest entfernt an ein Schneeballsystem erinnert.

Das Problem:

Die P & R Gruppe ist darauf angewiesen, die den Anlegern gehörenden und von ihr gemieteten Container selbst zu auskömmlichen Preisen an solvente Mieter weiter zu vermieten und die bei Rückkauf von den Anlegern fälligen Beträge möglichst durch neue Containerverkäufe zu finanzieren. Sowohl die Vermietung als auch der Rückkauf werden durch steigende Nachfrage nach Containern seitens des See-Transportmarktes begünstigt, wenn nicht sogar erst möglich gemacht. Das hat möglicherweise in der Vergangenheit gut geklappt, gerät aber jetzt ins Stocken.

Die Nachfrage nach Containern ist seit der Einführung der Container vor sechzig Jahren ständig gestiegen, was insbesondere daran lag, dass immer mehr Waren für ihren Transport über See in Container gesteckt wurden, wenn das irgendwie technisch und wirtschaftlich möglich war. Der Containerisierungsgrad stieg seit Einführung des Container-Transportsystems bis heute sozusagen von Null auf fast hundert. Eine weitere wesentliche Steigerung des Containerisierungsgrades ist zukünftig nicht mehr zu erwarten.

Die Nachfrage kann deshalb nur noch von einem wachsenden Welthandel angetrieben werden, und der Welthandel wächst gegenwärtig nur moderat.

Ein steigender Containerisierungsgrad und Welthandelswachstum förderten die Nachfrage nach Containern in der Vergangenheit. Gegenwärtig sind jedoch die Faktoren, die die Nachfrage nach Containern verringern, stärker:

Als die Containertransporte im Jahr 1958 begannen, hatten die größten Containerschiffe Platz für rund. 1.000 Container. Heute können die größten Containerschiffe theoretisch bis zu 22.000 Container aufnehmen. Das sieht auf den ersten Blick so aus, als wenn das Größenwachstum die Nachfrage nach Containern fördert, aber das Gegenteil ist der Fall: Wenn 10.000 Container mit zwei Schiffen, die jeweils 5.000 Container tragen können, von A nach B befördert werden sollen und die Reise 20 Tage dauert, so sind die 10.000 Container insgesamt 40 Tage unterwegs. Werden sie hingegen auf einem Schiff transportiert, das 10.000 Container auf einmal mitnehmen kann, so sind die 10.000 Container nur 20 Tage unterwegs und dieselben Container stehen auf diese Weise sehr schnell wieder für neue Ladung zur Verfügung.

Da die großen Schiffe aufgrund ihres Tiefgangs nicht alle Bestimmungshäfen der Ladung selbst anlaufen können, müssen die Container zum Erreichen ihres Zielortes auf kleinere Schiffe „umsteigen“, sogenanntes Transshipment. Da sie in den Umsteigehäfen oft warten müssen, bis das Anschluss-Schiff kommt und sie an Bord nimmt, verlängert das die Reisedauer zwar, ist aber, verglichen mit einem Transport über die gesamte Strecke von A nach B auf kleineren Schiffen, immer noch sehr viel günstiger.

Durch das Größenwachstum der Containerschiffe wird also die Menge der nachgefragten Container stark reduziert, das ist der Mengeneffekt des Größenwachstums. Darüber hinaus gibt es aber den Preiseffekt: Die größeren Schiffe können einen Container sehr viel günstiger von A nach B befördern als kleinere Schiffe. Das drückt die Frachtraten und damit die Miete, die letztlich die Nutzer für einen Container zu zahlen bereit und in der Lage sind.

Gegenwärtig und seit Jahren leiden die Seeschifffahrt und die an ihr Beteiligten unter niedrigen Fracht- und Charterraten, die auf große Überkapazitäten an Transportraum zurück zu führen sind. Zumindest indirekt sind davon natürlich auch diejenigen betroffen, die die den Anlegern gehörenden Container von der P & R Gruppe gemietet haben. Die Mietzahlungen geraten ins Stocken, mit der Folge, dass die P & R Gruppe ihren Verpflichtungen gegenüber den Anlegern auch nicht oder nicht rechtzeitig nachkommen kann.

Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich dieser Zustand auf absehbare Zeit ändert.

Es dürfte also der P & R Gruppe schwerfallen, die für den Rückkauf der Container von den Alt-Anlegern erforderlichen Mittel von neuen Anlegern einzuwerben, da die Nachfrage nach neuen Containern kaum über den Ersatzbedarf hinausgeht. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Vertragsmieter der P & R Gruppe in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und die geschuldete Miete nicht pünktlich oder überhaupt nicht an die P & R Gruppe zahlen können.

Das sind schlechte Aussichten für die betroffenen Anleger.

Es droht ihnen hier nicht nur der Verlust des für den Containerkauf eingesetzten Kapitals, was schlimm genug wäre, sondern darüber hinaus können sie unter Umständen auch von denjenigen - zum Beispiel für Standgelder - in Anspruch genommen werden, bei denen die nicht benötigten Container stehen. Sie sind schließlich deren Eigentümer und haften entsprechend.

Wenn Sie finanziell bei der P&R Gruppe engagiert sind oder Direktinvestments in Container getätigt haben, schließen Sie sich gerne der BSZ e.V. Interessengemeinschaft P&R Container-Direktinvestment an.

Flankierend zu unserer Online Berichterstattung http://bit.ly/2IpGWGO  bieten wir jeden Sonntag den BSZ e.V. Newsletter „recht§billig“. Wer möchte, kann außerdem die Option nutzen, online den Beitritt zu der BSZ e.V. Interessengemeinschaft zu wählen.

Schutz für Ihr P&R Container-Direktinvestment.

Container-Direktinvestments sind nicht neu. Sie scheinen mit einer gewissen Zeitverzögerung das Los vieler Schiffsfonds hoher Verluste zu erleiden.

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Ein Antrag zur Aufnahme in die BSZ e.V. Interessengemeinschaf P&R Container-Investments kann kostenlos und unverbindlich mittels Online-Kontaktformular, Mail, Fax oder auch per Briefpost bei dem BSZ e.V. angefordert werden.


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HH

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