Bei MIG sollen über 50.000 Anleger mehr als eine Milliarde
Euro investiert haben. Nach Mitteilung von vielen Anlegern sind ihnen die jeweiligen MIG Fonds als
sichere Anlage empfohlen worden.
Mitunter soll auch im Rahmen des Beratungsgesprächs bei
geschlossenen Fonds das Totalverlustrisiko entweder negiert oder zumindest
verharmlost werden. Auch auf die lange Laufzeit der Fonds, die hohen
Weichkosten und die eingeschränkte Handelbarkeit wird oft nicht hingewiesen.
Anleger der MIG Fonds, die sich schlecht beraten fühlen und sich
von dem Fonds trennen wollen, können sich hinsichtlich möglicher Optionen zur
Durchsetzung von Ansprüchen der ESK Fördergemeinschaft anschließen.
Lesen Sie mit freundlicher Empfehlung des Autors den
nachstehenden Bericht. der am 30.01.2020
auf www.investmentcheck.de veröffentlicht wurde.
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MIG’sche
Gebührenmaschine. Kosten verursachen hohen Verlust für die GAF-Anleger
30.01.2020 • Im Juli 2005 starteten Alfred Wieder, Matthias
Hallweger und Michael Motschmann mit dem MIG Fonds 1. Aktuell wird der Fonds
Nummer 16 platziert.
Über eine Milliarde Euro zeichneten die Investoren. Doch was
viele nicht wissen: Schon in 2003 gab es mit dem GA Global Asset Fund ein
Angebot, bei dem Wieder und Motschmann zentrale Rollen innehatten. Ziel war
ebenfalls die Beteiligung an Unternehmen. Aktuell hat der Fonds erhebliche
Schwierigkeiten und offenbart sehr gut, wie dramatisch die überzogenen Gebühren
aus Anlegersicht wirken.
Kapitalverwaltungsgesellschaft.
Die mit dem Vertrieb beauftragte Alfred Wieder Vertriebs AG
hat für den GA Global Asset Fund Ratensparer ab 30 Euro im Monat gesucht.
Einbezahlt werden sollte zwischen zehn und 25 Jahren, weshalb auch die
Investitionen über einen längeren Zeitraum erfolgten. Aktien- und Rentenfonds
sollten laut Prospekt die Hauptinvestition darstellen. Bis zu 50 Prozent sah
das Konzept Venture-Capital sowie Private Equity vor. Ab 2013 kam es durch
Einführung des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB) zu einem Problem. Es musste
wegen dem Ratensparkonzept eine dafür zugelassene
Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) gefunden werden. Das übernahm die Xolaris,
die allerdings im Sommer 2019 ihren Bestellungsvertrag außerordentlich aus
wichtigem Grund kündigte.
Investments.
In Aktien- und Rentenfonds wurde offenbar nicht konzeptgemäß
investiert, obwohl damit in dieser Zeit gutes Geld zu verdienen gewesen wäre.
Stattdessen flossen die ersten Anlegergelder in Isarna, die damals noch
Antisense Pharma hieß. Bis heute sind gut acht Millionen Euro und damit rund
ein Drittel des Investitionskapitals in dieses Unternehmen geflossen.
Vermutlich ist das Geld verloren. Weitere Investments waren B.R.A.I.N (0,5
Millionen Euro), Biocrates Life Siences (4,7 Millionen Euro), Virologik (3,6
Millionen Euro), OD-OS (2,3 Millionen Euro), Siltectra (1,8 Millionen Euro),
Cerbomed (2,3 Millionen Euro) etkon (0,2 Millionen Euro) und Sovicell (1,3
Millionen Euro). In Summe waren das per Ende 2018 gut 25 Millionen Euro. Dem
stehen Veräußerungserlöse vor Kosten sowie Unternehmenswerte gemäß Gutachten
von knapp 27 Millionen Euro gegenüber. Das ergibt einen kleinen Gewinn, der mit
den Investments erwirtschaftet werden konnte.
Kostenwirkung.
Davon übrig blieb für die Anleger nichts. Im Gegenteil:
Durch die bisher entstandenen Kosten müssen die Geldgeber wohl ganz erhebliche
Verluste einstecken. Ende 2018 waren gut zwölf Millionen Euro an erhaltenen
Ausschüttungen und vorhandener Liquidität verbucht. Zuzüglich der noch
vorhandenen Assets von gut zehn Millionen Euro ergibt sich ein Gesamtwert von
22,5 Millionen Euro. Dem stehen allerdings 47,3 Millionen Euro eingezahltes
Anlegerkapital gegenüber, was einen Verlust von über 50 Prozent bedeutet.
Gezeichnet haben die 2.500 Anleger sogar 62 Millionen Euro, welche aber
aufgrund der zum Teil sehr langen Laufzeiten noch nicht vollständig eingezahlt
sind.
Gesellschafterbeschluss.
Ende vergangenes Jahr musste aufgrund der Xolaris-Kündigung
gehandelt werden. Da offenbar keine neue KVG bestellt werden sollte, lies die
Geschäftsführung über die Bestellung eines Liquidators abstimmen. Vorgeschlagen
war die erst kurz davor gegründete HPM Service GmbH. Als
Gründungsgesellschafter fungierte die HMW Emissionshaus AG, deren
Gesellschafter mal Hallweger, Motschmann und Wieder waren. Alfred Wieder ist
zwischenzeitlich ausgeschieden, so dass die Firma heute Matthias Hallweger (70
Prozent) und der Familie Motschmann gehört. Wie aus gut informierten Kreisen zu
hören ist, kam allerdings die notwendige Mehrheit für die Wahl der HPM als
Liquidator nicht zusammen. Zu offensichtlich scheinen die Interessenskonflikte
selbst für die Anleger gewesen zu sein.
Anlageausschuss.
Wie befangen und skrupellos die Herren Hallweger und
Motschmann agieren, zeigt sich an der Gebührenabzocke durch den Anlageausschuss.
Gemäß Verkaufsprospekt waren dafür Paul Altschäfl, Jürgen Kosch und Michael
Motschmann bestellt. Als Vergütung stand im Gesellschaftsvertrag ein Prozent
des Gesellschaftskapitals (zuzüglich eventuell anfallender Umsatzsteuer)
während der Dauer ihrer Tätigkeit. Das änderte sich in 2013, als die Regelungen
zum Anlageausschuss aus dem Gesellschaftsvertrag entfernt wurden. Per Vertrag
erhalten nun die Anlageausschussmitglieder eine erhebliche Erfolgsbeteiligung.
Aber nicht, wie es seriös wäre, wenn insgesamt Gewinne anfallen. Nein,
schlechte Investments werden offenbar nicht gegengerechnet, wenn ein Investment
mit Gewinn verkauft wird. Im Fall der Siltectra bedeutete das schnell mal 2,3
Millionen Euro Gewinnbeteiligung. Davon kassierten 1,8 Millionen Euro die HMW
Innovations AG, je 149.000 Euro die Herren Michael Motschmann, Jürgen Kosch und
Matthias Hallweger sowie 34.000 Euro eine ReedSmith. Bezogen auf den Gewinn
sind das rund 20 Prozent.
Zukunft.
Die Ablehnung der HPM als Liquidator ist eine gute Nachricht
für die Anleger, auch wenn damit das schlechte Gesamtergebnis nur unwesentlich
beeinflusst wird. Die Verwahrstelle Caceis dürfte nun eine zentrale Rolle
einnehmen. Auf Anfrage äußerte sie sich noch zurückhaltend: „Wir stehen aktuell
sowohl mit der Bundesanstalt für Finanzaufsicht (BaFin) als auch mit der
Xolaris KVG im Kontakt. Die Verwahrstelle nimmt im Moment weiterhin
ausschließlich ihre Kontrollfunktion wahr.“
Loipfinger’s Meinung.
Die Wirkung der Kosten bei geschlossenen Fonds wird häufig
unterschätzt. Sie wird von den Anbietern meist auch nicht verständlich erklärt.
Eine Auflistung anfänglicher, laufender oder von Exit-Kosten reicht nicht um zu
verstehen, wie diese insgesamt auf den Anlageerfolg wirken. Obwohl bei dem GA
Global Asset Fund aus den Investments ein kleines Plus entstand, werden die
Anleger vermutlich mehr als die Hälfte ihres Kapitals verlieren. Die auch bei
der MIG tätigen Protagonisten bedienen sich munter am Anlegerkapital und zahlen
sich sogar Erfolgsbeteiligungen, obwohl die Anleger massive Verluste erwarten.
Solch ein skrupelloses Vorgehen ist angesichts der Fragen, warum beispielsweise
das Investitionskonzept nicht prospektgemäß umgesetzt wurde, mehr als dreist.
Damit müssen sich auch die Kapitalverwaltungsgesellschaft Xolaris, die
Verwahrstelle Caceis und die Finanzaufsicht BaFin Fragen gefallen lassen, warum
sie hier zusehen.
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NEU: Das Buch „Achtung,
Anlegerfallen!“
Seit 27.02.2018 ist das neue Buch „Achtung, Anlegerfallen!“ von
investmentcheck-Herausgeber Stefan Loipfinger im Buchhandel erhältlich.
Es zeigt auch für Laien verständlich die Fallstricke der verbal einfallsreichen
und immer komplexeren Kreationen von Banken und Versicherungen auf.
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Betroffene Anleger
können sich bei den Rechtsanwälten des ESK Express Schutzbund gegen
Kapitalvernichtung ausführlich beraten lassen.
Bei der ESK
Fördergemeinschaft melden sich durch die tägliche Berichterstattung viele
Anleger die zu ihren Kapitalanlagen Fragen haben. Betroffene können kostenlos
und unverbindlich mittels Online Kontaktformular, Telefon, Mail, Fax oder
auch per Briefpost das Anmeldeformular zur ESK Fördergemeinschaft
anfordern.
ESK Express Schutzbund
gegen Kapitalvernichtung
EXPRESS INKASSO® GmbH
Groß-Zimmerner-Str. 36 a
64807 Dieburg
Telefon: 06071-9816813
Telefax: 06071-9816829
Fördergemeinschaft zur
Durchsetzung
von Geldansprüchen auf
Erfolgsbasis
ESK Express Schutzbund
gegen Kapitalvernichtung