Noch bis zum Donnerstag hat die junge - erst zwei Wochen alte -Webseite http://www.verbraucherzentralen-kritik.de/ Zeit. Danach will die Justitiarin der Verbraucherzentrale NRW, Dr. Gabriele Gärtner mit einem Verbotsantrag gegen den kritischen Verein vorgehen und bestimmte Inhalte der Seite gerichtlich verbieten lassen.
"Es stimmt", sagt Sascha Giller -Anwalt des verbraucherzentralenkritischen Vereins -" die beanstandete Webseite nimmt gezielt ironisch, aber dennoch ernst die Arbeit der Verbraucherzentralen aufs Korn".
Mit gutem Grund, meint man beim DVS.eV., denn mehrere Verbraucherzentralen haben in der letzten Zeit Anlass zu der Annahme gegeben, es sei "etwas faul im Staate Dänemark".
Von der vermuteten "Mandantenschaufel" für einen prominenten Berliner Anlegeranwalt bis zur behaupteten Mandantenakquisition für eine Düsseldorfer Anwaltskanzlei, deren Partner für die Verbraucherzentrale Düsseldorf geschädigte Kapitalanleger beriet, enthält die Webseite vieles, über das sich die Verantwortlichen Sorgen machen müssten. Und die Politiker, die die Verbraucherzentralen regelmäßig mit frischem Geld für ihre Arbeit versorgen. Zuletzt mit etwa 60.000,00 Euro aus Steuermitteln für die Gründung einer Stiftung um geschädigten Kapitalanlegern zu "helfen", wie der Autor einer Studie über dubiose Verbrauchervereine, Werner Siepe jüngst einem bekannten Anlegeranwalt mitteilte.
Folgerichtig greift die Webseite auch so groteske Ratschläge wie den der Hamburger Verbraucherzentrale auf, Geld bei der inzwischen Pleite gegangenen Khaupting Bank anzulegen. "Wer stets öffentlich mit dem Finger auf andere zeige, müsse sich auch eigener Kritik stellen" ,meint ein Medienrechtsexperte der vorläufig noch ungenannt bleiben möchte. "Aber auch wenn die Veröffentlichung der Webseite in der Verbraucherzentrale NRW für helle Aufregung gesorgt haben mag - "dort kennt Sie inzwischen jeder" meint Anwalt Giller- "wird der abgemahnte Verein die begehrte Unterlassungserklärung wohl vorrausichtlich nicht abgeben" Er hält es mit der Presse-und Meinungsfreiheit. Die Verbraucherzentrale täte gut daran, es auch so zu tun, will sie sich nicht öffentlich dem Bild der Pingeligkeit und der Kleinlichkeit aussetzen. "Kleine Hunde bellen, Große brauchen das nicht" ,meint man nicht nur beim DVS.
Der BSZ® Bund für soziales und ziviles Rechtsbewusstsein e.V. (Dieburg) wundert sich darüber nicht.
Bisher waren es allerdings immer die großen Kapitalvernichter welche die Keule der juristischen Unterlassungsaufforderung einer sachlichen Auseinandersetzung vorzogen. Wenn dies jetzt auch die größte Anlegerschutzorganisation Deutschlands praktiziert, dürften die Kapitalvernichter die Champagnerkorken knallen lassen.
Auf dem Anlagemarkt tummeln sich viel zu viele Scharlatane, Hochstapler und Betrüger. Jahr für Jahr gehen Milliarden Euro durch dubiose Geldanlagen verloren. Oft tauchen dabei die gleichen Personen immer wieder auf, nur Name und Fassade wechseln ständig. Aus diesem Grunde ist die Arbeit von Anlegerschützern dringend notwendig.
Der Staat verpflichtet seine Bürger zwar zur privaten Altersvorsorge, kümmert sich aber nicht um die hierfür nötige Information. Viele Anleger haben überhaupt kein Interesse an spekulativen Geldanlagen, sondern wollen eine nachhaltige Verzinsung ihres eingesetzten Kapitals zur Sicherung ihrer Altersvorsorge erreichen. Trotzdem werden auch diesen Anlegern oft höchst spekulative Anlageprodukte verkauft. Es ist lebensfremd anzunehmen, dass Kleinanleger auch dann Millionen von Euro angelegt hätten, wenn ihnen bei der Anlageberatung klipp und klar gesagt worden wäre, dass sie ihre Einlage vollständig verlieren können.
Für Geschädigte Kapitalanleger arbeiten in den bundesweit 190 Beratungsstellen rund 1000 Verbraucherschützer der 16 Verbraucherzentralen. Im Dienste des Verbrauchers geht es gegen Banken und Versicherungen, für Transparenz gegen Kostenschneiderei und Falschberatung. Die Tätigkeit der Verbraucherzentrale wird mit immer mehr Geld aus dem Staatshaushalt belohnt. Den Großteil der Finanzierung des 70-Millionen-Euro-Haushalts übernehmen zum Großteil Bund, Länder und Kommunen. Rund 20 Prozent ihres Finanzbedarfs erwirtschaften die Verbände selbst: durch Gebühren für Broschüren, Seminare und Beratungen. Man dürfte bei dieser finanziellen Ausstattung davon ausgehen, dass Ratsuchende kompetent und fachkundig beraten werden.
Doch immer öfter werden Stimmen laut wonach die Verbraucherzentralen in Deutschland Wein predigen aber Wasser ausschenken sollen. Bei der eigenen Beratung zur Altersvorsorge sollen sich erhebliche Defizite offenbaren. Statt auf durchgängig Grün stehe die Beratungsampel der Verbraucherzentralen in den verschiedenen Kategorien viel zu häufig auf Gelb und Rot. Nur wenige Verbraucherzentralen sollen es demnach schaffen, eine sehr gute und kompetente Beratung anzubieten, in der alle relevanten Daten aufgenommen, individuelle Berechnungen erstellt und hilfreiche Unterlagen ausgehändigt werden.
Der BSZ® e.V. dagegen wird auch weiterhin mit seiner Öffentlichkeitsarbeit zu der Aufklärung und Verhinderung von unnötigen Kapitalverlusten beitragen. Die rasche, ungehinderte, von keiner Zentralstelle gelenkte Verbreitung und Kommentierung von Informationen, ist das strategische Erfolgspotential des BSZ® e.V.
Der BSZ® e.V. trägt dazu bei, dass die wirtschaftsstarken Hintermänner und Initiatoren, Vorstände von Vertriebsgesellschaften, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und sonstige Berater, die für die rechtliche Gestaltung, Prospektgestaltung und in bestimmten Fällen auch für den Vertrieb des Kapitalanlageproduktes verantwortlich oder mitverantwortlich sind, als Verursacher der Anlagepleiten, nicht mehr so oft unbekannt bleiben oder ungeschoren davonkommen und schon am nächsten Geldvermehrungssystem stricken können.
Bildquelle: ©Und tschüss .../PIXELIO
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