Die COVID-19-Pandemie und die daraus entstandene globale Krise haben die
Notwendigkeit einer Transformation traditioneller Lieferkettenmodelle deutlich
gemacht.
Der Druck auf die End-to-End-Lieferketten hat Schwachstellen aufgedeckt
und aufgezeigt, wie dringend wir einen Wandel hin zu einem stärker
digitalisierten und diversifizierten Ansatz benötigen.
Auch wenn vielleicht der aktuelle Zeitpunkt, an dem Unsicherheit
scheinbar die einzige verlässliche Konstante ist, noch zu früh für eine
endgültige Einschätzung ist, besprechend wir im Folgenden, wie der
Logistiksektor nach COVID-19 aussehen könnte:
Dezentralisierte Fertigung
Die Unfähigkeit, die Anforderungen der Kunden aufgrund nationaler
Lockdowns und eingeschränkter oder ganz ausgefallener Fertigungskapazitäten zu
erfüllen, wie wir es erst in China und dann im Rest der Welt gesehen haben,
wird sich wahrscheinlich auf den Produktionsansatz auswirken. Ein deutliches
Beispiel ist die pharmazeutische Industrie, die rund 80%
der aktiven Komponenten aus China und Indien importiert und während COVID-19 mit
Verknappungen zu kämpfen hatte.
Bei ihrem Versuch, Abhängigkeiten von einer einzigen Bezugsquelle
aufzulösen und eine flexible und anpassungsfähige Lieferkette zu gewährleisten,
werden sich Unternehmen stärker auf eine lokale Produktion verlassen und von
der Globalisierung
zur Regionalisierung übergehen.
Diese Änderung wird sich unmittelbar auf den Transportbedarf und die
Planung von Unternehmen auswirken, die mit Herstellern über mehrere Länder und
Regionen hinweg zusammenarbeiten. Dies erfordert einen dynamischeren und
etablierten Ansatz, um eine einwandfreie Transportlogistik
sicherzustellen.
Agile und flexible Frachtführerpools
Lagerbestände, Lieferanten und Frachtführer-Netzwerke wurden in den
letzten Monaten kontinuierlich getestet. Unterbrechungen
erfordern sowohl von den Lieferanten als auch von den Frachtführern Flexibilität, um unerwartete
Ausfälle zu bewältigen und Produktion und Lieferung sicherzustellen. Die
negativen Auswirkungen auf die Fähigkeit, Produkte pünktlich zu versenden und
zu erhalten, waren zum Teil auf logistische Engpässe zurückzuführen und haben
Belastungen verursacht, die Unterschiede zwischen den Unternehmen aufgezeigt
haben. Laut Deloitte haben diejenigen Unternehmen
mit robusteren Lieferanten- und Frachtführerbeziehungen und mit einer besseren
Sichtbarkeit ihres Netzwerks am besten auf die Herausforderungen der Pandemie
reagiert, indem sie ihre Vertriebsnetze flexibler gestaltet haben, um die Nachfrageverschiebungen
abzudecken.
Die Technologie im Dienst der Entscheidungsträger
Lieferketten können erwarten, dass sich Technologie in den kommenden
Jahren wiederholt wandeln wird, da die Unternehmen,
die Technologie als Teil ihrer DNA haben, nachweislich schneller auf die
Pandemie reagieren können.
Doch während die Technologie ein gemeinsamer Nenner ist und auch weiterhin
eine wichtige Rolle spielen wird, hat die COVID-19-Krise auch unterstrichen,
wie wichtig der Faktor Mensch für die Aufrechterhaltung der Lieferketten
ist.
Die Digitalisierung wird es uns ermöglichen, bessere Entscheidungen zu
treffen. Sie wird aufwändige manuelle Arbeiten abschaffen, für eine bessere
End-to-End-Sichtbarkeit sorgen und die Agilität und Widerstandsfähigkeit der
Lieferketten stärken.
Dank der Digitalisierung können Unternehmen spezifische Aufgaben viel
schneller planen und ausführen, sei es, dass ein Lkw optimal beladen ist, dass
Routen optimiert werden oder dass Angebot und Nachfrage auf die effizienteste
Weise zusammengeführt werden.
Ein allgemeinerer Einsatz von Technologie wird auch einen agileren
Ansatz fördern, der eine schnellere Umsetzung von Maßnahmen und die
Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Parteien fördert, um unerwartete
Anforderungen abzudecken.
Kontinuierliche Bewertung und Risikomanagement
Lieferketten müssen auf außergewöhnliche Umstände und Anforderungen und
die damit verbundenen Unterbrechungen reagieren können, die durch eine Vielzahl
von Situationen ausgelöst werden. Derartige Szenarien reichen von Pandemien bis
hin zu Wetterereignissen. Dazu ist eine kontinuierliche
Bewertung auf
der Grundlage historischer und aktueller Daten unerlässlich.
Während Unternehmen ihre Entscheidungen traditionell auf der Grundlage
historischer Daten und saisonaler Schwankungen treffen, ist die Zeit für einen
Wandel zur Bestimmung der Nachfrage in Echtzeit gekommen, der die neuesten
verfügbaren Technologien und fortschrittliche Analysetools nutzt, um Prognosen
für die Lieferkette um
bis zu 60% zu
verbessern.
Cloud-basierte Instrumente und der Informationsaustausch werden
unverzichtbar, da sie die neuesten Daten bereitstellen und eine
kontinuierliche Überwachung und Risikobewertung ermöglichen.
Der Einsatz von Technologie wird in der Agenda von Organisationen, die
ihre Lieferketten nach den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie überdenken, enorm
an Bedeutung gewinnen. Ein offenes Zugehen auf Technologien wird unerlässlich
sein, um eine verteilte Fertigung und ein wachsendes Netzwerk von Partnern zu
verwalten und Daten in den Vordergrund aller Entscheidungen zu stellen. Eine
Transport-Management-Lösung wie Alpega TMS kann bei der Realisierung
dieser Ansätze helfen, indem sie sich flexible und skalierbar auf die
spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens konzentriert.
Über die Autorin:
Marta Moliz hat einen Master-Abschluss der Universität
Göttingen und der Universität Straßburg. Nachdem sie im Bildungs- und
IT-Bereich gearbeitet hat, ist sie Content-Marketing-Managerin bei Alpega TMS, einem Unternehmen der Alpega Group.
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