Montag, Juni 22, 2020

Schon wieder ist ein Goldanbieter pleite.

Viele Goldverkäufer versprechen günstiges Gold und liefern Gold weit über dem Marktpreis. Mitunter gibt es überhaupt kein Gold oder der „Goldhaufen“ ist viel kleiner als beworben.  „Manche Anbieter nutzen die hohe Nachfrage nach Gold gnadenlos aus und erzählen den Anlegern goldene Märchen“, sagt Horst Roosen, vom ESK.

Lesen Sie mit freundlicher Empfehlung des Autors den nachstehenden Bericht, der am  19.06.2020 auf www.investmentcheck.de  veröffentlicht wurde.


Goldbarters ist insolvent

Rückgabeoption sollte risikolose Geschäfte ermöglichen.

Von risikolosen Geschäften träumt Jeder. Aber solche Träume können schnell zum Alptraum werden. Im Fall der Goldbarters dürften die Kunden spätestens jetzt aufwachen und die Realität erkennen. Das Insolvenzgericht Augsburg hat vor kurzem ein Insolvenzverfahren wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung eröffnet (Aktenzeichen 2 IN 13/20). Der bestellte Insolvenzverwalter Georg Stemshorn von der Pluta Rechtsanwalts GmbH muss erst noch das vorgefundene Chaos sortieren, bevor er zur Schadenshöhe Aussagen machen kann.

Geschäftsmodell.

Ab 5.000 Euro bot Goldbarters einen Goldkauf mit Rückkaufoption an. Wer beispielsweise für 50 Euro pro Gramm einkaufte, dem wurde ein Rückkauf im 13. Monat für mindestens 55,50 Euro garantiert. Mindestens deshalb, weil bei einem höheren Marktpreis sogar ein höherer Rückkaufspreis bezahlt werden sollte. Damit Goldbarters das finanzieren kann, wurden angebliche Gewinne aus Handelsgeschäften behauptet. Der Vertrieb glaubte an dieses Märchen aus 1001 Nacht. Vielleicht haben die erheblichen Provisionen genügend Sand in die Augen gestreut.

Insolvenz.

Wie viele Investoren betroffen sind und wie hoch ein möglicher Schaden sein könnte, kann Stemshorn noch nicht sagen: „Derzeit prüft der Insolvenzverwalter zusammen mit seinem Team die finanzielle Situation und die Hintergründe des Unternehmens. Zudem werden die Gläubiger – dazu gehören unter anderem auch die Anleger – ermittelt und kontaktiert.“ Das scheint nicht gerade einfach zu sein, weil er ein ziemliches Chaos vorgefunden hat: „Wir haben bislang alle uns bekannten Gläubiger angeschrieben und wir ermitteln weiter die geschädigten Anleger. Dieser Prozess ist aufwendig, da teilweise Unterlagen nicht vollständig vorliegen.“

Hoffnung.

Nur andeutungsweise hat der Insolvenzverwalter eine Behörde gelobt. Vermutlich handelt es sich dabei um die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin): „Bereits in der Vergangenheit prüften die zuständigen Behörden das Produktangebot. Es erfolgten daraufhin unter anderem Rückabwicklungen von Anlagen.“ Solche angeordneten Rückabwicklungen könnten den Schaden zumindest etwas begrenzt haben. Für die noch vorhandenen Gläubiger hatte die Aktion allerdings die umgekehrte Wirkung, da dies die Substanz entsprechend schmälerte.

Loipfinger’s Meinung.

Wieder eine Pleite eines Goldanbieters. In diesem Fall scheint die BaFin sogar aktiv geworden zu sein und hat damit eine weitere Vergrößerung des mehr als fragwürdigen Modells verhindert. Leider passiert das zu selten. Viel zu oft werden gesetzliche Rahmenbedingungen großzügig zu Gunsten der Anbieter ausgelegt. Aber gut, das soll die Taten in diesem Fall nicht schmälern.

Service.
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Bei der  ESK Fördergemeinschaft melden sich durch die tägliche Berichterstattung viele Anleger die zu ihren Kapitalanlagen Fragen haben. Betroffene können kostenlos und unverbindlich mittels Online Kontaktformular, Telefon, Mail, Fax oder auch per Briefpost das Anmeldeformular zur ESK Fördergemeinschaft  anfordern.

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