„Niedrige Abgaswerte sind durchaus ein Kaufargument“, sagt BSZ Verbraucheranwalt Joachim Cäsar-Preller mit Blick auf den VW-Abgasskandal. Von daher ginge es nicht, dass Volkswagen seine deutschen Kunden mehr oder weniger ignoriere und anders als in den USA nicht zu Entschädigungen bereit sei.
„Umweltschutz ist doch keine leere Floskel“, so
Cäsar-Preller. Daher seien günstige Verbrauchs- oder Abgaswerte heute beim
Autokauf ebenso wichtige Argumente wie Leistung, Komfort oder Platzangebot.
Durch die manipulierten Abgaswerte bei Diesel-Fahrzeugen habe VW diese
Argumente allerdings ad absurdum geführt. „Was nutzt es, wenn das Fahrzeug
nachgerüstet wird und dann deutlich schlechtere Werte aufweist? Das Argument
für die Kaufentscheidung ist dann nicht mehr gegeben. Daher haben die
betroffenen VW-Kunden meiner Meinung nach einen Anspruch auf eine Entschädigung
oder Rückgabe des Fahrzeugs“, so Cäsar-Preller.
So ähnlich sieht es wohl auch der Großkunde „Deutsche See“,
der seine Fahrzeugflotte mit vermeintlich abgasarmen VW-Dieselfahrzeugen
ausgerüstet hat. Rund 450 VW-Fahrzeuge hat der Fischhändler seit 2010
angeschafft. Das Unternehmen habe nach Medienberichten eine Partnerschaft mit
„ökologischer Nachhaltigkeit“ mit VW abgeschlossen. Nach dem Abgasskandal könne
von ökologischer Nachhaltigkeit allerdings keine Rede sein. Gespräche mit VW
seien wenig konstruktiv gewesen. Der Großkunde fühlt sich von Volkswagen
hintergangen und das will er nicht auf sich sitzen lassen. Den Berichten
zufolge bereitet er daher eine millionenschwere Klage wegen arglistiger
Täuschung gegen VW vor und verlangt sein Geld zurück. Umweltschutz ist für
„Deutsche See“ keine leere Floskel. 2010 wurde das Unternehmen mit dem
Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. „Ebenso haben etliche Kunden
einen VW gekauft, weil er eben umweltfreundlich sein sollte. Auch diese Kunden
wurden getäuscht und haben ein Recht darauf, entsprechend entschädigt zu
werden“, betont Cäsar-Preller.
Wie der BSZ erfahren hat, sollen Besitzer und Leasingnehmer von Autos mit
2,0-Liter-Dieselmotoren aus den Jahren 2009 bis 2015 dem Vernehmen nach in den
USA eine Entschädigung von im Schnitt 5000 Dollar erhalten.
In unseren Großstädten ist die Belastung mit Stickoxiden ein
ernstes Problem und die geltenden Grenzwerte werden regelmäßig überschritten.
Die EU-Kommission fordert aber, dass die europaweit geltenden Grenzwerte auch in
deutschen Städten eingehalten werden müssen. Ansonsten drohen Klagen. Deswegen
wurde jetzt die Diskussion über eine Blaue Umweltplakette begonnen. Demnach
können dann nur noch Dieselfahrzeuge mit
geringen Stickoxidemissionen in belastete Gebiete einfahren.
Das Thema „saubere Atemluft“ wird von der Bevölkerung erstaunlich
wenig ernst genommen. „Wahrscheinlich liegt das darin begründet, dass sich
viele Menschen der absoluten Gesundheitsgefahren denen sie sich bei hohen Stickoxidemissionen
aussetzen überhaupt nicht bewusst sind“ sagt Horst Roosen Vorstand des BSZ e.V.
Mittlerweile sind sogar solche erhöhten Werte selbst in geschlossenen Räumen
anzutreffen.
Wenn die Blaue
Plakette tatsächlich kommen sollte, würde diese nur an Autos ausgegeben, welche
die Schadstoffnorm Euro 6 erfüllen. Die Fahrer von Dieselautos würden dabei
leer ausgehen und draußen bleiben müssen. Schätzungen zufolge würde das 13
Millionen Dieselfahrzeuge betreffen und somit politisch kaum durchführbar
sein.
Diesel-Fahrer sind also nicht nur die Luftverpester sondern
auch die betrogenen Geschädigten. Von VW mit getürkten Abgaswerten zum Kauf
gelockt und eventuell von den Städten ausgesperrt.
Verursacher des Desasters sind hauptsächlich die
Autohersteller. Aber auch die Politik hat durch ihre jahrelange Untätigkeit mit
zu dieser Umweltkatastrophe beigetragen. Erstaunlicherweise ist der Diesel in
Deutschland auch weiterhin der Favorit der Autokäufer.
Die Politik in den USA reagiert da wesentlich schärfer. So
hat nach Meldung von „dpa/Reuters“ die
kalifornische Umweltbehörde Carb einen von Volkswagen vorgelegten Rückruf-Plan
zur Beilegung des Abgasskandals abgelehnt. Die Vorlagen zur Reparatur von VW-,
Audi- und Porsche-Dieselfahrzeugen mit 3,0-Liter-Motoren seien
"unvollständig, erheblich unzureichend" und blieben hinter den
gesetzlichen Anforderungen zurück, erklärte die Carb in einem veröffentlichten
Brief.
Da die Autohersteller nach Experten-Einschätzung kurzfristig
gar nicht deutlich sauberere Diesel-Autos bauen können, sollten sich Autokäufer
überlegen ob sie nicht lieber mit Benzin oder Strom fahren sollten, sagt Horst
Roosen, Vorstand des BSZ e.V.
Es spielt keine Rolle, ob ein VW-Fahrzeug mit manipulierten
Abgaswerten durch Amerika rollt oder auf Europas Straßen fährt. Der Schaden ist
für die Kunden der Gleiche. Niedrigerer Wiederverkaufswert, steigende
Betriebskosten und ggf. Leistungseinbußen. „Abgaswerte dürfen in Deutschland
ebenso wenig manipuliert werden wie in den USA. Daher dürfte sich VW gegenüber
seinen betroffenen Kunden auch hier schadensersatzpflichtig gemacht haben. Die
Kunden sollten ihr Recht auch einfordern“, so der BSZ e.V. Vertrauensanwalt.
Wie bleibt man als
VW-Aktionär und als VW-Autokäufer über wichtige Entwicklungen informiert und
kann Anwälte des BSZ e.V. Netzwerks VW-Abgasskandal beauftragen?
Der BSZ e.V. ist Anlaufstelle und Sprachrohr für Betroffene
und bündelt deren Interessen für eine effektive Öffentlichkeitsarbeit. Auf
Grund der hohen Nachfrage nach kompetenter individueller Beratung durch
Rechtsanwälte bietet die BSZ e.V. Interessengemeinschaft VW Abgasskandal ein
Netzwerk kompetenter Wirtschaftskanzleien die Betroffene bei der Sicherung
ihrer Rechte und Durchsetzung ihrer Ansprüche unterstützen. Es stehen dazu BSZ
e.V. Anlegerschutzkanzleien in nachstehenden Städten zur Verfügung, die aber
auch Betroffene Bundesweit vertreten: Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main,
Wiesbaden, Heidelberg, Stuttgart und München.
Der BSZ e.V. bündelt dabei die Ansprüche von Geschädigten,
um die Interessen mit der nötigen Kraft vertreten zu können. Betroffene
Aktionäre aber auch Autokäufer können sich der BSZ e.V.-Interessengemeinschaft
VW-Abgasskandal anschließen. Die Tätigkeit des BSZ® e.V. umfasst alle
Aktivitäten und Initiativen zur Unterstützung und Förderung einer nachhaltigen
Entwicklung für eine gesunde Umwelt, ökologischen Wohlstand und
Rechtssicherheit. Er informiert durch medienwirksame Kampagnen die
Öffentlichkeit über die Interessengemeinschaft, Entwicklungen und deren Folgen.
BSZ® Bund für soziales und ziviles Rechtsbewußtsein e.V.
Lagerstr. 49
64807 Dieburg
Telefon: 06071-9816810
cp
Internet: http://www.fachanwalt-hotline.eu
+ www.sammelklagen.de
Ein Antrag zur Aufnahme in die BSZ e.V.
Interessengemeinschaft VW-Abgasskandal kann kostenlos und unverbindlich mittels
Online-Kontaktformular, Mail, Fax oder auch per Briefpost bei dem BSZ e.V.
angefordert werden
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Dieser Text gibt den
Beitrag vom 15.07.2016 wieder. Eventuelle spätere Veränderungen des
Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt.
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