Die Anleihegläubiger der SIAG Schaaf Industrie AG waren aufgerufen am 18.07.2012 über einen gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger abzustimmen. Aktuell geht der Sachwalter von etwa 15 Mio. EUR an begebenen Anleihen aus. Insgesamt hätten maximal 50 Mio. EUR an Anleihen ausgegeben werden dürfen. Genauere Angaben zur exakten Höhe oder zur Anzahl der Anleihegläubiger konnten nicht gemacht werden. Anwesend auf der Versammlung waren enttäuschend wenige Anleihegläubiger. Weniger als 40 Gläubiger bzw. deren Vertreter nutzten die Gelegenheit zur Anwesenheit und stimmten mit ab.
Im Rahmen der Abstimmungen zu den einzelnen Punkten der
festgesetzten Tagesordnung konnte bereits keine Mehrheit für die Einsetzung
eines gemeinsamen Gläubigervertreters festgestellt werden. Zu den weiteren
Abstimmungen kam es dadurch bereits nicht mehr.
Im Ergebnis bedeutet
das für die Anleihegläubiger, dass kein gemeinsamer Gläubigervertreter gewählt
wurde und daher jeder Einzelne dazu aufgerufen ist, seine Rechte selbst oder
durch qualifizierte Rechtsanwälte ausüben zu lassen.
Insbesondere am Berichtstermin am 25.07.2012 sollten die
Anleihegläubiger teilnehmen oder sich zumindest vertreten lassen. Auf dieser
Versammlung werden der Sachwalter und der Vorstand für die Fragen der Gläubiger
zur Verfügung stehen. Ferner wird über den Fortgang der insolventen
Gesellschaften, auch z.B. eine Betriebsveräußerung unter Wert und viele weitere
essentielle Dinge abgestimmt werden. Eine Interessenwahrnehmung durch die
Anleihegläubiger kann daher nur dringend angeraten werden.
Viele Anleger erhoffen sich auch Antworten auf die Frage,
wie es sein kann, dass ein Unternehmenssprecher noch am 23.02.2012 mitgeteilt
haben soll, dass der Bestand des Unternehmens nicht gefährdet sei, da
erhebliche Reserven vorhanden seien.
Weitere interessante Fragen stellen sich hinsichtlich einer
möglichen Haftung der Banken für diese Anleihe bzw. des Vorstandes oder des
Aufsichtsrates. Wurde möglicherweise die Situation des Unternehmens in den
Prospekten nicht korrekt dargestellt. Insbesondere vor dem im Jahr 2011 bis
September entstandenen Verlust in Höhe von 11,5 Mio. EUR in dessen Folge das
Eigenkapital auf 4,4 Mio. EUR absank.
Für die Anleihegläubiger sprechen demnach sehr gute Gründe
sich der Interessengemeinschaft des BSZ e.V. „ SIAG Schaaf Industrie AG“
anzuschließen. Nur eine gebündelte
Interessenvertretung wird hier für Aufklärung und eine zielgerichtete
Durchsetzung der Ansprüche der Anleihegläubiger sorgen können, ist sich der
Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht und BSZ e.V. Vertrauensanwalt
Torsten Geißler aus der Kanzlei MHG Rechtsanwälte sicher.
Für die Prüfung von Ansprüchen aus Anlagen in SIAG Schaaf Industrie AG durch Fachanwälte für Bank- und Kapitalmarktrecht, hat der BSZ e.V. die Interessengemeinschaft "SIAG Schaaf Industrie AG“ gegründet. Es bestehen gute Gründe hier die Interessen zu bündeln und prüfen zu lassen und der Interessengemeinschaft beizutreten.
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Foto: Rechtsanwalt und BSZ e.V. Vertrauensanwalt Gerhard Morgenstern
Dieser Text gibt den Beitrag vom 23. Juli 2012 wieder. Hiernach eintretende Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt und können zu einer anderen Einschätzung führen.
mhg