Es ist eine Plage biblischen Ausmaßes. Die achte Plage:
Heuschrecken.
2. Mose - Kapitel 10: ….siehe, so will ich morgen
Heuschrecken kommen lassen an allen Orten,
dass sie das Land bedecken, also dass man das Land nicht sehen könne;
und sie sollen fressen, was euch übrig und errettet ist vor dem Hagel, und
sollen alle grünenden Bäume fressen auf dem Felde und sollen erfüllen dein
Haus, aller deiner Knechte Häuser und aller Ägypter Häuser, desgleichen nicht
gesehen haben deine Väter und deiner Väter Väter, seitdem sie auf Erden gewesen
bis auf diesen Tag.
Die Menschen in Ostafrika wären vermutlich froh, wenn sie
über die hierzulande so verteufelten Insektizide verfügten, die den
Heuschrecken den Garaus machen und die Ernährung der Menschen retten könnten.
Immerhin gesteht ein Biologe hierzulande zu, dass zur Bekämpfung der Plage
jetzt nur noch ein großflächiger Einsatz von Gift helfe.
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von Holger Douglas
Ostafrika. Heuschreckenplage weitet sich aus
In Ostafrika sorgt eine gigantische Heuschreckenplage für
Nahrungsmittelknappheit. Helfen würden die hierzulande so verteufelten
Insektizide.
Eine jener biblischen Plagen, die von Zeit zu Zeit über die
Menschheit kommen, erinnert uns wieder daran, dass »Mutter Natur« alles andere
als milde und gnädig ist. Eine heftige Heuschreckenplage hat ostafrikanische
Staaten befallen. Nicht ungewöhnlich zunächst, doch diesmal soll es eine
besonders massive sein; die Rede ist sogar von der schlimmsten
Heuschreckenplage seit mehreren Jahrzehnten. Somalia hat bereits den Notstand
ausgerufen. Die Heuschrecken bedrohten bereits die instabile Versorgungslage in
dem armen ostafrikanischen Land.
Im Nordosten Kenias berichten die Behörden von einem 60
Kilometer langen und 40 Kilometer breiten Schwarm.
Eine landende Boeing 737 auf dem Flug von Djibouti nach Dire
Dawa geriet Anfang Januar im Landeanflug in einen Heuschreckenschwarm. Die
Heuschrecken zerplatzten an Rumpf, Triebwerken und Cockpitscheiben, die Piloten
starteten durch und versuchten in einem zweiten Anlauf, zu landen – ohne
Erfolg. Die Crew flog weiter zu ihrem letzten Ziel Addis Abeba, wo sie sicher
landete. Durch die völlig verschmierten Scheiben konnten Piloten allerdings
kaum noch etwas sehen. Das Flugzeug musste elf Stunden lang geschrubbt und auf
Schäden untersucht werden.
Die Vereinten Nationen haben bereits eine offizielle Warnung
herausgegeben, dass die neue Heuschreckenplage Anlass zu höchster Besorgnis
biete. Versorgung mit Lebensmitteln sei akut gefährdet. Die Heuschrecken
wandern aus dem benachbarten Somalia und Äthiopien nach Kenia ein und finden
dort ideale Fressbedingungen. Ein Schwarm von der Größe eines Quadratkilometers
kann so viel Vegetabilien vernichten wie 35 000 Menschen benötigen. Radikal
werden Mais- und Bohnenfelder in Windeseile leergefressen. Ein Schwarm kann
schon mal aus einer Milliarde der Fluginsekten mit einem Gesamtgewicht von 1500
Tonnen bestehen. Heuschrecken fressen am Tag etwa so viel, wie sie wiegen, und
ein einzelner Schwarm kann bis zu 150 Kilometer am Tag zurücklegen, der nächste
Regen kann die Schwärme noch größer werden lassen.
Die Einwohner können nicht viel tun – außer zu versuchen,
die Heuschrecken zu verjagen. Ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen
angesichts der schieren Massen. Es helfen nur noch Insektizide.
Die UN warnen bereits vor Nahrungsmittelknappheit. Während
also in Ostafrika möglicherweise eine Hungersnot durch die Heuschreckenplage
droht, diskutiert man hierzulande, die Agrarproduktion einzuschränken. Im
WDR-Presseclub plauderten kürzlich satte und im Vergleich zu den meisten
Afrikanern sicherlich auch reiche Zeitgenossen aus der Medienwelt darüber, dass
»wir« zu viel produzieren, und wie die Landwirtschaft der Zukunft auszusehen
habe. Sie wissen sicher, dass das Übel der deutschen Landwirtschaft angeblich
darin bestehe, dass ein beträchtlicher Teil der Lebensmittel exportiert wird.
Ein WDR-Reporter beschwerte sich mehrfach, dass Schweine exportiert werden.
Offenbar weiss er nicht, dass bisher vor allem jene Teile
der Schweine exportiert werden, die hierzulande nicht auf den Teller kommen.
Dagegen importiert Deutschland wiederum Schnitzel. Ähnliches geschieht bei
Geflügel. So wird fast nichts weggeworfen.
Hierzulande wollen Grüne und Linke über eine »Agrarwende«
angeblich die Natur ruinieren und zerstören tatsächlich dadurch die
Landwirtschaft. Deutschland gehört zu den klimatisch begünstigten Regionen der
Welt, in denen sehr effektiver Landbau möglich ist. Beste Bedingungen also –
doch Ackerbau und Viehzucht sollen drastisch eingeschränkt, Deutschlands sehr
effektive Landwirtschaft und ihr wichtiges Kapital, über Generationen hinweg
aufgebaute gute Ackerböden, zerstört werden.
Die Menschen in Ostafrika wären vermutlich froh, wenn sie
über die hierzulande so verteufelten Insektizide verfügten, die den
Heuschrecken den Garaus machen und die Ernährung der Menschen retten könnten.
Immerhin gesteht ein Biologe hierzulande zu, dass zur Bekämpfung der Plage
jetzt nur noch ein großflächiger Einsatz von Gift helfe.
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