Ausschüttungen hinken den Prognosen bei weitem hinterher! Als die Anleger den "Life Value" gezeichnet haben, hatten Sie sicher andere Erwartungen: bis heute hätten 46,89 % des Kommanditkapitals ausgeschüttet werden sollen – faktisch waren es nur 12,5 %!
Die globale Finanzkrise seit Anfang 2000 hat
sich auf die meisten Lebensversicherungsfonds ebenfalls negativ ausgewirkt, die
weitere Krise seit 2008 hat ihr übriges dazu beigetragen. Die aktuelle
Entwicklung der Weltwirtschaft gibt keinen Grund zur Annahme, dass sich die
Situation in absehbarer Zeit verändern wird.
Bereits im Jahr 2003 hatte die Allianz für
den deutschen Bereich im Geschäftsbericht für 2002 mitgeteilt, daß aufgrund des
anhaltend niedrigen Zinsniveaus auf den Rentenmärkten die
Überschußbeteiligungen deutlich zu senken waren, da nach dem Einbruch der
Börsen nicht mehr damit zu rechnen war, daß die Verluste durch
Aktienkursgewinne ausgeglichen werden können. Ebenso reagierte die Victoria
Versicherung in ihrem Geschäftsbericht für 2002.
Eine stark abgeschwächte Konjunktur und eine
hohe pessimistische Grundhaltung gegenüber der zukünftigen wirtschaftlichen
Entwicklung hatten für starke Kurseinbrüche auf dem Aktien- und Rentenmarkt
gesorgt. Seit dem Ende des 2. Weltkriegs geschah es zum ersten Mal, daß mit der
Aktienlage drei Jahre hintereinander eine Negativgesamtrendite erzielt wurde.
(Victoria Geschäftsbericht 2002, S. 23). Im August 2002 war in Focus Money
bereits zu lesen, daß außer den Garantien nichts mehr sicher war, und die
Gewinnbeteiligungen lediglich eine variable Hochrechnung darstellten.
Spätestens seit der Darstellung im
"Spiegel" am 24.02.2003 war klar: fast alle Lebensversicherer hatten
ihre Überschußbeteiligungen für 2003 massiv gesenkt. Davon ließen sich aber die
Initiatoren nicht abschrecken, obwohl sie sich der negativen Marktentwicklung
sehr genau bewußt waren! Auch Ihr Fonds wurde zu einem Zeitpunkt aufgelegt, als
der Markt sich schon längst in einer Abwärtsentwicklung befand. In keinem
einzigen Prospekt findet sich aber hierzu ein Hinweis!
Von attraktiven Wertzuwächsen kann leider
keine Rede sein, und diese Entwicklung hätte den Initiatoren des Fonds Life
Value I bekannt sein müssen bzw. war ihnen bekannt.
Die Risiken für Fonds, die in
amerikanische Lebensversicherungen
investierten, ergaben sich zusätzlich daraus, daß bei den amerikanischen
Versicherungen von vornherein feststeht, welche Summe zur Auszahlung gelangt.
Offen ist, wann die Auszahlung erfolgt und wie lange die Prämien gezahlt werden
müssen. Es handelt sich also um eine "Wette auf den Tod", denn die
versicherte Person muß sterben, bevor die Versicherungssumme zur Auszahlung
gelangt. Lebt die versicherte Person zu lange, übersteigt die Summe aus
Kaufpreis und Prämienzahlung die Ablaufleistung.
Und dies ist flächendeckend das Problem, so
makaber es klingt: die versicherten Personen leben zu lange. Die amerikanischen
Lebensversicherungen haben – im Vergleich zu den deutschen oder britischen
Versicherungen – sehr kurze Laufzeiten, in der Regel 7 – 11 Jahre. Die
Fondskalkulationen bei US-Versicherungen basieren also auf der Annahme, daß die
versicherten Personen maximal noch ca. 10 Jahre leben. Die Realität sieht
anders aus.
Auch diese Umstände waren damals schon
bekannt, der Anleger erfuhr davon aber nichts. Denn schon 2003 wurde im
Internet auf genau diese Problematik hingewiesen, den Fondsinitiatoren und den
sonstigen Beteiligten war die Lage bekannt.
Die Gebühren der amerikanischen Partner
wurden in den meisten Fällen in den Prospekten nicht ausgewiesen, obwohl sie
exorbitant hoch waren. Darauf von den Beratern hingewiesen wurden die Anleger
schon gar nicht!
Den Anlegern des Fonds Life Value I droht der
Verlust ihres gesamten Kapitals! Der Fonds verfügt über ein Volumen von
ca. 81 Millionen Euro. Davon wurden über
Anleger knapp 50 Millionen Dollar als Eigenkapital eingesammelt, der Rest wurde
finanziert. Der Fonds wurde im Jahr 2003 aufgelegt und platziert. Investiert
haben rund 1400 Anleger. Für das Jahr 2015 ist die Auflösung des Fonds
vorgesehen. Damals wurde mit hohen Auszahlungen an die Anleger geworben; ab
2005 sollten regelmäßige Ausschüttungen erfolgen.
Bis heute wurden aber nur 12,5 %
ausgeschüttet!
Wie mit den Anlegern umgegangen wird, kam
schon auf der außerordentlichen Gesellschafterversammlung vom 07. März diesen
Jahres in Dortmund zum Ausdruck: "Altanleger, die nicht an der
Kapitalerhöhung teilnehmen, werden "rasiert" " – so drohte Dr.
Anselm Gehling, Chief Operating Officer der Dr. Peters Group. Allein die
Ausdrucksweise war haarsträubend.
Die Gesellschafterversammlung vom 28.09.2012
brachte nur weiteres Ungemach: der Fonds befindet sich in einer massiven
wirtschaftlichen Schieflage. Die momentanen Liquiditätsreserven reichen nur bis
Ende des Jahres, dann droht die Insolvenz! Trotz der im März beschlossenen
Kapitalerhöhung reicht diese also nicht aus. Weiteres Geld nachzuschießen ist
den Anlegern daher nicht anzuraten.
Von Monat zu Monat steigt daher das Risiko,
daß die Kapitalanleger am Ende ganz leer ausgehen. Vorgeschlagene
Sanierungskonzepte sollten die Anleger gut prüfen, bevor sie schlechtes Geld
dem guten hinterherwerfen.
Bis auf wenige Ausnahmefälle sind bei
geschlossenen Fonds die angedachten Sanierungskonzepte meistens nicht in der
Lage, die Fondsgesellschaften dauerhaft zu stabilisieren. Die Fondsanleger
sollten bedenken, dass spätestens ein Insolvenzverwalter die erhaltenen
Ausschüttungen zurückfordern kann und dies in der Regel auch macht.
Das Risiko eines Totalverlustes ist durch die
bekannt schlechte Entwicklung in greifbare Nähe gerückt.
Bevor das Kind endgültig in den Brunnen
gefallen ist, sollten Sie handeln! Lassen Sie Schadensersatzansprüche gegen
Ihre Berater prüfen, bevor es zu spät ist!
Für betroffene Anleger bestehen somit gute
Gründe, der BSZ e.V. Interessengemeinschaft DS-Rendite-Fonds Nr. 101 Life Value
I beizutreten.
BSZ® Bund für soziales und ziviles
Rechtsbewußtsein e.V.
Lagerstr. 49
64807 Dieburg
Telefon: 06071-9816810
Internet: http://www.fachanwalt-hotline.eu
Direkter Link zum Anmeldeformular für eine
BSZ® Anlegerschutzgemeinschaft:
Foto: Rechtsanwältin und BSZ e.V. Vertrauensanwältein Dr. Inge Rötlich
Dieser Text gibt den Sachstand und Beitrag
vom 08. Dezember 2012 wieder. Eventuell später eintretende Veränderungen des
Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt und können zu einer anderen Einschätzung
führen.
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