Samstag, August 25, 2012

Spekulieren, ohne etwas zu riskieren?


Mutmaßlicher Millionenbetrüger Ulrich Engler in Las Vegas gefaßt und nach Deutschland ausgeliefert! Seit Jahren wurde der Deutsche wegen Anlagebetrugs gesucht, er soll allein in Deutschland über 3500 Anleger um rund 100 Millionen Dollar geprellt haben – nun ging er dem FBI in Las Vegas ins Netz!


Aber von vorne:
Der 51 Jahre alte Ulrich Engler, der ursprünglich aus Andelfingen im Kreis Biberach stammt, fiel der Polizei wegen Trunkenheit am Steuer auf. Er wurde zwar zunächst wieder nach Hause entlassen, das FBI stellte aber schnell anhand der abgenommenen Fingerabdrücke fest, wer ihm da ins Netz gegangen war, und so wurde Ulrich Engler am 25. Juli von einem knappen Dutzend US-Marshalls mit gezückten Waffen in Las Vegas festgenommen.

Laut der Staatsanwaltschaft Mannheim soll der smarte Engler, der sich schon auch mal als "Dr. Engler" bezeichnete, und immer gewinnbringend und vertrauenswürdig auftrat, mindestens 3500 Anleger um mehr als 100 Millionen Dollar allein in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch ein ausgeklügeltes Schneeball-System betrogen haben. Die Opfer waren überwiegend unerfahrene Kleinanleger, denen Engler gegenüber vortäuschte, als Börsenspezialist durch Day-Trading-Geschäfte an der US-Börse hohe Gewinne zu erzielen.

Nichts von alledem stimmte leider, Engler hat gerade mal einen Hauptschulabschluß und baute sich schon früh ein Doppelleben auf.

Er gründete die Firma Private Commercial Office Inc. (PCO) und verleitete zahlreiche Anleger in Europa, aber wohl auch in den USA, ihm ihr Erspartes anzuvertrauen. Er behauptete, dank einer raffinierten Software könne er Kurstrends bei Aktien früher als andere erkennen und weitaus höhere Gewinne erzielen. In den Broschüren las sich das teilweise so: Wer 5000 Dollar zahlte, sollte nach sieben Jahren 301 208 Dollar zurückerhalten.

Etliche Anleger hat Engler wohl in den Ruin getrieben, weil sie ihm teilweise ihre gesamten Rücklagen fürs Alter überwiesen.

Engler selbst ließ es sich gut gehen: mit dem Pyramidengeschäft sammelte er ein Vermögen zusammen; er richtete sich in den 90er-Jahren in Cape Coral in Florida ein, das vor der Finanzkrise einen Immobilienboom erlebte und bei deutschen Rentnern ein beliebtes Reiseziel ist. Er führte ein luxuriöses Leben mit schnellen Autos und frönte seinem Hobby, dem Golf spielen.

Die Vita, die er nach außen hin präsentierte, war leider erfunden: angeblich hatte er 20 Jahre lang als internationaler Banker gearbeitet, unter anderem bei der Chase Manhattan Bank, die heute zu JP Morgan gehört. Über Hochglanzbroschüren versprach er Traumrenditen bis 72 % im Jahr. Jedoch – angelegt wurde von dem investierten Geld gar nichts.

1996 wurden dann die ersten Anleger mißtrauisch, und letztlich erließen die deutschen Ermittler 2007 einen Haftbefehl, die Fahndung wurde dann international ausgeweitet, und in der Sendung "Aktenzeichen XY-ungelöst" im Oktober 2009 wurde sein Fall im Fernsehen dargestellt.

Der mutmaßliche Betrüger selbst setzte sich nach Las Vegas ab und führte dort offenbar jahrelang sein Leben in Saus und Braus fort. Bei der Durchsuchung konnte die amerikanische Polizei mehr als 1000 Kunstwerke sicherstellen, was hoffen läßt, daß Anleger zumindest einen Teil ihrer Gelder zurückerhalten könnten.

Letzte Woche wurde Ulrich Engler nach Deutschland ausgeliefert. Sein neues Zuhause: eine Zelle in der Justizvollzugsanstalt Mannheim.

Wir raten den Anlegern dringend, die Schadensersatzansprüche durch einen Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht prüfen und ggf. vor Gericht durchsetzen zu lassen, bevor es zu spät ist. Im Rahmen des laufenden Strafverfahrens können Geschädigte ihre Ansprüche einbringen, diese müssen aber zivilrechtlich tituliert sein. Die Ansprüche drohen Ende des Jahres zu verjähren, so daß Anleger nicht lange überlegen sollten!

Geschädigte Anleger sollten daher der BSZ e.V. Interessengemeinschaft "Private Commercial Office PCO/ Ulrich Engler" beitreten und ihre Ansprüche von Fachanwälten prüfen lassen.  Es bestehen gute Gründe hier die Interessen zu bündeln und prüfen zu lassen und der Interessengemeinschaft beizutreten.


BSZ® Bund für soziales und ziviles Rechtsbewußtsein e.V.
Lagerstr. 49 
64807 Dieburg
Telefon: 06071-9816810   
Internet: http://www.fachanwalt-hotline.de                 
                                                                                                                                     
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Foto: Rechtsanwältin und BSZ e.V. Vertrauensanwaltin Dr. Inge Rötlich

Dieser Text gibt den Beitrag vom 25. August 2012 wieder. Hiernach eintretende Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt und können zu einer anderen Einschätzung führen.
drirö

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