Die Kurse laufen aus dem Ruder und die Kreditverbindlichkeiten werden zur erdrückenden Last. Auf Vorschlag des Emissionshauses WealthCap soll der Fonds nun Verluste in Höhe von mindestens € 114 Mio. realisieren, um sich vor allem seiner Fremdwährungsdarlehen zu entledigen. Ein teurer Spaß für die Anleger.
H.F.S. Immobilien Deutschland 10
Der im Jahr 2005 emittierte Immobilienfonds investierte in
ein Büro- und Verwaltungsgebäude in Frankfurt/Main, in ein Einkaufszentrum in
Berlin sowie in ein weiteres Einkaufszentrum in Potsdam. Das
Gesamtfinanzierungsvolumen beziffert sich hierbei auf rd. € 680 Mio. und
besteht zu ca. 50 % aus Fremdkapital. Weite Teile dieses Fremdkapitals valutieren
in Schweizer Franken (CHF) und Japanischen Yen (JPY). In den letzten 12 Monaten
hat der Euro gegenüber diesen beiden Fremdwährungen stark an Wert verloren, was
der Fondsgesellschaft und damit auch den Anlegern teuer zu stehen kommt.
Die Fremdwährungsfalle
Einen Ausweg sieht das Emissionshaus WealthCap allein
dahingehend, dass die Fondsgesellschaft ihr gesamtes Finanzierungskonzept
umstrukturiert. Auf Anraten von WealthCap sollen jetzt die angehäuften
Kursverluste von insgesamt € 48 Mio. realisiert werden, um das schier
erdrückende Fremdwährungsrisiko aus dem Fondskonzept zu nehmen. Im Weiteren
sollen auch die Euro-Darlehen neufinanziert werden, was zur Folge hätte, dass
aufgrund des derzeit negativen Marktwertes bestehender Zinssicherungsgeschäfte
weitere € 66 Mio. an Verlusten anfallen würden.
Fragwürdiges Management
Nach Ansicht von kapital-markt intern (k-mi) ist es nicht
sinnvoll, derartige Verluste hinzunehmen. Die bis zum Umschuldungsbeschluss
noch nicht realisierten Kursverluste hätte man auch mit weiteren Sicherheiten
für die Bank hinterlegen und damit zumindest zeitweise überbrücken können. Auch
soll ein Großteil der Verluste hinsichtlich der Zinssicherungsgeschäfte auf
Euro-Darlehen fallen, die mit der Fremdwährungsproblematik überhaupt nichts zu
tun haben. Eine Umschuldung wäre insoweit nicht zwingend erforderlich gewesen.
Von einem der größten Emissionshäuser in Europa hätte man jedenfalls mehr
Flexibilität erwartet. Nun haben aber die ca. 13.000 Anleger des H.F.S.
Immobilien Deutschland 10 Verluste in Höhe von insgesamt € 114 Mio.
hinzunehmen.
Nichtstun ist ggf. noch teurer
Ob die Mieteinnahmen ausreichen werden, um die zusätzlichen
Lasten zu schultern ist fraglich. Sicher ist jedenfalls, dass der Fonds jetzt
mächtig unter Druck geraten wird. Ob die Fondsanleger die bereits erhaltenen
Ausschüttungen dauerhaft behalten dürfen oder zurückzahlen müssen, bleibt
abzuwarten. Die aktuelle Entwicklung gibt zwar Anlass zur Besorgnis, ist aber
nach Ansicht der auf das Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierten BSZ e.V.
Anlegerschutzkanzlei Dr. Steinhübel Rechtsanwälte kein Grund, sich mit dieser
Situation abzufinden. Die höchstrichterliche Rechtsprechung hat den
Anlegerschutz in letzter Zeit entschieden gestärkt. Sie bietet daher gute
Voraussetzungen für die erfolgreiche Geltendmachung von
Schadensersatzansprüchen gegenüber den beratenden Banken und Sparkassen.
Für die Prüfung von Ansprüchen aus dieser Anlage durch Fachanwälte für Bank- und Kapitalmarktrecht, hat der BSZ e.V. die Interessengemeinschaft "H.F.S. Immobilien Deutschland 10" gegründet. Es bestehen gute Gründe hier die Interessen zu bündeln und prüfen zu lassen und der Interessengemeinschaft beizutreten.
BSZ® Bund für soziales und ziviles Rechtsbewußtsein e.V.
Lagerstr. 49
64807 Dieburg
Telefon: 06071-9816810
Internet: http://www.fachanwalt-hotline.eu
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Anlegerschutzgemeinschaft:
Foto: Rechtsanwalt und BSZ e.V. Vertrauensanwalt Dr. Heinz O. Steinhübel
Dieser Text gibt den Beitrag vom 26. Juli 2012 wieder. Hiernach eintretende Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt und können zu einer anderen Einschätzung führen.
drsttü
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