Donnerstag, Juni 09, 2011

Riester-Kunden von der Ergo-Gruppe um Geld geprellt?

Nach einer Meldung des Handelsblattes sollen Kunden der Hamburg-Mannheimer, die inzwischen in der ERGO Gruppe aufgegangen ist, bei Riester-Verträge um zu hohe Verwaltungskosten geprellt worden sein. Insgesamt sollen ca. 70 000 Kunden betroffen sein.

Überteuerte Riesterverträge verkauft?

Beim Versicherungskonzern Ergo steht ein neuer Skandal an: angeblich sollen bei rund 70 000 Kunden zu hohe Verwaltungskosten für Riesterverträge berechnet worden und damit insgesamt ca. 160 Millionen Euro zuviel abgezogen worden sein.

Bei dieser sog. "Kaiser-Rente" - benannt nach der früheren Werbefigur der Hamburg-Mannheimer, Herrn Kaiser - machte offenbar im Jahr 2009 ein ehemaliger Generalvertreter der Hamburg-Mannheimer auf einen Fehler aufmerksam: die tatsächlich berechneten Verwaltungskosten seien um vier Prozentpunkte höher gewesen, als dies in den Anträgen dargestellt worden war. Diese Differenz basiert anscheinend auf einer fehlerhaften Prospektierung. Ein Generalvertreter hat gegenüber dem Handelsblatt die Vermutung geäußert, dass mindestens 70 000 Kunden betroffen sein sollen.

Veraltetes Formular von Ergo verwendet?

Die Ergo-Gruppe bestreitet die Vorwürfe nach der Meldung des Handelsblattes. Angeblich handele es sich um Einzelfälle, in denen aus Versehen veraltete Formulare verwendet worden seien. Ehemalige Generalvertreter haben aber gegenüber dem Handelsblatt bezeugt, dass es sich um mehrere tausend Policen gehandelt hat.

Rechtliche Folgen?

Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, dass ein Prospektfehler vorliegt, würde dies zu Schadensersatzansprüchen der Kunden führen. Es könnte eine komplette Vertragsrückabwicklung geltend gemacht werden. Die Kunden wären dann schadensfrei zu stellen.

Wer also in den Jahren 2005 und 2006 eine solche Riester-Rente abgeschlossen hat, sollte sich beraten und seinen Vertrag anwaltlich überprüfen lassen.

Für weitere Informationen können sich betroffene Anleger der BSZ e.V. Interessengemeinschaft "Ergo-Geschädigte" anschließen.

Foto: Rechtsanwältin und BSZ e.V. Vertrauensanwältin Dr. Inge Rötlich

BSZ® Bund für soziales und ziviles Rechtsbewußtsein e.V.
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64807 Dieburg
Telefon: 06071-9816810

Dieser Text gibt den Beitrag vom 09.06.2011 wieder. Eventuelle spätere Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt.

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