Keiner unserer politischen „Fachleute“, war bereit
rechtzeitig darüber zu informieren, wie schnell sich das Coronavirus auf der
ganzen Welt verbreitet hat. Oder hat es einfach nicht erkannt!
Wie gravierend die Fehleinschätzung zu dem Corana-Virus
unserer politischen Elite tatsächlich war, belegt eine Aussage des
Bundesgesundheitsministers von Anfang Februar: „Ich habe in den vergangenen
Wochen wiederholt gesagt: Wir sind wachsam, wir sind aufmerksam, wir sind gut
vorbereitet!“
Heute wissen wir: Alles heiße Luft. Noch heute müssen
Ärzte um Atemschutzmasken, Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln kämpfen. Oft
vergeblich. Der Normale Bürger bleibt bei der Versorgung mit diesen präventiven
Mitteln vollkommen außen vor. Stattdessen erhält er den Rat, sich nicht in das
Gesicht zu greifen und sich die Hände zu waschen.
Diese mangelnde fachliche Kompetenz, befeuert nicht nur
das mangelnde Vertrauen in diese
Regierung sondern sie trägt ganz erheblich zu einer wachsenden Panik bei. „Es
tritt jetzt gnadenlos zu Tage, wie sträflich eng unsere Republik auf Kante
genäht ist“, sagt Horst Roosen, Vorstand des UTR |Umwelt|Technik|Recht| e.V.
Das sind alles keine idealen Voraussetzungen, die eine
wirklich wirksame und ausgewogene Reaktion auf diese schwere Gesundheits- und
Wirtschaftskrise wahrscheinlich machen. Die Hoffnung auf Hilfe liegt jetzt ausschließlich
in der Hand von Medizin und Wissenschaft. Wissenschaft und Technologien tragen ganz
alleine dazu bei, dass die Menschheit gegenüber der Corona-Pandemie nicht in
der Hoffnungslosigkeit versinkt und nicht mehr so hilflos wie vor 100 Jahren
bei der Spanischen Grippe gegenübersteht.
Noch gibt es keinen Impfstoff, doch in aller Welt arbeiten
Wissenschaftler in den biochemischen Labors an Wirkstoffmöglichkeiten. Der
Impfstoff, der zwar nicht bereits Erkrankten hilft, aber den gesunden Teil der
Bevölkerung vor einer Infektion schützt, könnte ein wichtiger Punktsieg im
weltweiten Wettrennen zwischen Virus und Wissenschaft sein.
Lesen Sie den Beitrag „Gesucht:
Impfstoff gegen Corona“ von Holger Douglas
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WETTRENNEN DER
WISSENSCHAFTLER: Gesucht: Impfstoff gegen Corona
Im Frühsommer könnte mit klinischen Tests und ab Herbst mit
der Produktion eines Impfstoffs begonnen werden. Das bestätigen auch nicht
industriegebundene Fachleute.
Der Bösewicht sieht aus wie eine Eiskugel, aus der
Oberfläche ragen stachelförmige Spikes heraus. Damit kann es Körperzellen
angreifen, sich andocken und Zellen zerstören. Die meisten Viren allerdings
sind gutartig, wir benötigen sie sogar zum Teil, um überhaupt leben zu können.
Mittlerweile steht ein neues 3D-Modell der Oberfläche des
Corona-Virus COVID-19 zur Verfügung, an denen Biochemiker neue
Angriffsmöglichkeiten entwickeln können. Professor Dmitry Korkin, Direktor des
WPI-Programms für Bioinformatik und Computerbiologie, erklärt dazu: »Wir sind
zuversichtlich, dass unsere Daten und visuellen Modelle den experimentellen
Wissenschaftlern weltweit, die fieberhaft an der Lösung dieser Pandemie
arbeiten, als Leitfaden dienen könnten.«
Die Entwickler untersuchen derzeit die inneren Strukturen
des COVID-19-Virus; bald dürfte eine virtuelle Reise in das Corona-Virus
möglich sein. Dafür bedienen sich die Modellierer der COVID-19
Strukturgenomkarte des National Center for Biotechnology Information, die für
jedermann frei verfügbar im Internet steht.
Wissenschaft und Technologien tragen also wesentlich dazu
bei, dass die Menschheit gegenüber dieser Pandemie nicht mehr so hilflos wie
vor 100 Jahren bei der Spanischen Grippe gegenübersteht. Damals kannte man
übrigens noch keine Viren, hatte nur erste vage Vorstellungen davon, dass es
Erreger geben könnte, die deutlich kleiner als Bakterien sind und mitunter auch
gefährlich werden können.
Während die Pandemie mehr und mehr Schlagzeilen und Leben
bestimmt, beherrscht die Frage nach Gegenmitteln und einem Impfstoff die
wissenschaftliche Diskussion. Noch gibt es keinen Impfstoff, doch in aller Welt
arbeiten Wissenschaftler in den biochemischen Labors an Wirkstoffmöglichkeiten.
Erste Hoffnung macht, dass möglicherweise ein bereits
gebräuchlicher Wirkstoff gegen Malaria auch den an COVID-19 Erkrankten helfen
könnte, nämlich Chloroquin. Einer französischen Studie zufolge habe dieser
Corona-Kranken bei der Genesung geholfen. US-Präsident Trump hatte schon am
Donnerstag verkündet, das Mittel sei deswegen sofort zur Behandlung zugelassen.
Allerdings gibt es an der Zuverlässigkeit der Studie auch Zweifel, die der
deutsche Virologe Christian Drosten von der Charité äußerte. Nicht zuletzt weil
die Zahl der Probanden sehr gering war.
Früher dauerte es bis zu zehn Jahren, ehe ein neues
Medikament zur Verfügung stand. Das geht heute meist deutlich schneller. Neue
Technologien, 3D-Visualisierungen und Molecular Modellig helfen, neue
Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Zwar reichen vier Wochen oder gar ein
paar Tage, wie vom amerikanischen Präsidenten gefordert, nicht. Ein paar Monate
werden es schon werden.
Aber etwa 40 neue Ansätze für Medikamente sind derzeit
weltweit bekannt und haben zum Teil den proof of concept bestanden, also
gezeigt, dass sie grundsätzlich funktionieren. Sie müssen allerdings gründlich
getestet werden. Direkt in den Menschen reingehen – das halten Fachleute selbst
in drängenden Zeiten für nicht sinnvoll. Über Nebenwirkungen und Fragen der
richtigen Dosierung weiss man zu wenig. Allerdings könne man heute bereits
viele Schritte parallel unternehmen.
An Impfstoffen forschen zum Beispiel die Pharmariesen
Johnson & Johnson (JNJ) und GlaxoSmithKline (GLAXF), deren Aktien derzeit
zu den wenigen steigenden gehören. In der Mitte des Geschehens in Deutschland:
die Tübinger Biotech-Firma CureVac AG. Sie wird wesentlich von dem Mitbegründer
Dietmar Hopp von SAP und dem ehemaligen Microsoft-Chef Bill Gates finanziert.
Dort arbeiten seit 20 Jahren Wissenschaftler an neuen
Methoden, Erreger zu bekämpfen. Sie setzten schon früh darauf, mit Hilfe der
mRNA (Messenger-RNA), also eines Abschnitts des Erbgutes DNA menschliche Zellen
zur Produktion von Antikörpern gegen Viren zu veranlassen. Bisher wurden
Impfstoffe erzeugt, indem man neue Erreger abschwächte oder inaktivierte und
sie dann in Brutschränken in Massen von aufgeschlagenen Hühnereiern vermehrte.
Das dauert von der Analyse des neuen Virus bis hin zur Impfstoff-Produktion
allerdings oft so lange, dass sich der Virus bereits wieder verändert hat.
Der Kampf gegen neue Erreger soll jetzt deutlich schneller
vonstatten gehen, die Produktionsprozess ist einfacher, immer gleich und muss
nicht neu angepasst werden. Die Wissenschaftler überlisten die körpereigenen
Zellen, indem sie dafür sorgen, dass die mRNA von den verschiedenen Zelltypen
aufgenommen wird. Nicht so leicht, denn Zellen zeigen sich recht verschlossen
und verfügen über eine ausgefeilte Abwehr.
Anschließend sollen sie dazu gebracht werden, sogenannte
Entzündungsmediatoren auszuschütten, körpereigene Alarmsignale, die wiederum
weitere Immunzellen aktivieren. Die »erkennen« dann die neuen Viren und können
sie zerstören.
Den Tübingern gelang das biochemische Kunststück bereits bei
ihrem Tollwut-Impfstoff CV7202, der ebenfalls darauf basiert, mit mRNA Zellen
gewissermaßen umzuprogrammieren. Vor kurzem wurde eine erste Phase-1-Studie mit
positiven Ergebnissen veröffentlicht – von den Investoren sehnlichst erwartet,
die immerhin 20 Jahre lang sehr viel Geld investiert hatten.
Vermutlich dürften sich die Mühen jetzt bei der aktuellen
Pandemie ein wenig auszahlen. Denn in den Staaten der OECD leben mehr als 1,2
Milliarden Menschen. Je Impfung liegt die Marge bei mindestens 10 Euro. Bei
einer Impfquote von 30 Prozent ist CureVac 3,6 Milliarden Euro wert. Wobei
China (1,4 Milliarden Einwohner) und die afrikanischen Staaten (1,3 Milliarden
Bevölkerung) nicht einkalkuliert sind, weil sie nicht Teil der OECD sind. Deren
Bevölkerung mit einberechnet macht in Summe für CureVac eine Bewertung von mehr
als sechs Milliarden Euro.
Einige Probleme könnte die Impfmüdigkeit mit niedrigen
Impfquoten bereiten, denkt man an jene unselige Diskussion, ob Impfen gegen
Masern sinnvoll ist oder nicht. Jedoch könnte mit der »PR« über die
Corona-Gefahren eine Impfung 30 Prozent der Bevölkerung erreichen. Im
Frühsommer könnte mit klinischen Tests und ab Herbst mit der Produktion des
Impfstoffs begonnen werden. Das bestätigen auch nicht industriegebundene
Fachleute. Kapazitätsprobleme bei der Produktion werden nicht gesehen.
Mariola Fotin-Mleczek, Entwicklungsvorstand bei CureVac,
sagt dazu: »Die Natur hat Mechanismen erschaffen, um das Immunsystem gegen
Infektionen zu aktivieren. Mit unserer einizgartigen mRNA-Technologie können
wir die Natur nachahmen und dem Körper die Information bereitstellen, die er
benötigt, um gegen das Virus zu kämpfen. Die Kombination aus unserem Wissen
über die mRNA, dem Verständnis der Krankheit und unsere Produktionstechnologien
machen CureVac zu einem einzigartigen Akteur, um gegen jede Infektionskrankheit
zu kämpfen – ganz gleich, ob diese saisonaler oder pandemischer Natur ist.«
Der Impfstoff, der zwar nicht bereits Erkrankten hilft, aber
den gesunden Teil der Bevölkerung vor einer Infektion schützt, könnte ein
wichtiger Punktsieg im weltweiten Wettrennen zwischen Virus und Wissenschaft
sein.
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