beim H.F.S. Immobilienfonds 10 bietet die Asuco mehr Geld, als bei einem Verkauf der letzten
Fondsimmobilie ausgeschüttet werden kann.
Lesen Sie mit freundlicher Empfehlung des Autors den nachstehenden
Bericht. der am 23.11.2019 auf www.investmentcheck.de veröffentlicht wurde.
Asuco und WealthCap
streiten beim H.F.S. Immobilienfonds 10.
23.11.2019 • Zweitmarktfonds gelten als Schnäppchenjäger.
Doch beim H.F.S. Immobilienfonds 10 bietet die Asuco nun mehr Geld, als bei
einem Verkauf der letzten Fondsimmobilie ausgeschüttet werden kann.
Asuco-Chef Dietmar Schloz will erreichen, dass die noch
notwendige Zustimmung zu dem bereits beurkundeten Deal von den Anlegern
verweigert wird. Ein spannender Streit zwischen WealthCap-Chef Rainer Krütten
und Dietmar Schloz, bei dem die Anleger des Fonds die Gewinner sind. Wer sein
Engagement beenden will, verkauft seine Anteile an die Asuco über dem
Liquidationswert. Wer sein Restkapital gut verzinst angelegt wissen will, der
stimmt gegen den Verkauf und kassiert weiter die Mieten.
Vorgeschichte.
In den Jahren 2005 bis 2007 hat die zur HypoVereinsbank
(heute UniCredit) gehörende H.F.S. Hypo Fondsbeteiligungen (heute WealthCap)
den Immobilienfonds 10 platziert. Gesammelt wurden 344 Millionen Euro
Anlegerkapital. Mit weiteren 334,3 Millionen Euro Bankdarlehen kauften die
Münchner drei Immobilien. Dabei handelte es sich um ein Büro- und Verwaltungszentrum
in Frankfurt, ein Einkaufszentrum in Berlin (Das Schloss) und die
Bahnhofspassagen Potsdam.
Verlauf bisher.
Bei Auflage des Fonds wurden Ausschüttungen zwischen sechs
und sieben Prozent in Aussicht gestellt. Aufgrund einer Teilfinanzierung in
Schweizer Franken konnten diese ab 2011 nicht mehr plangemäß geleistet werden.
Am Zweitmarkt wurden die Fondsanteile für fast die Hälfte des Nominalwertes
gehandelt. Heute freuen sich die Anleger, da zwei Objekte bereits sehr
erfolgreich verkauft werden konnten. Das Behördenzentrum Frankfurt entwickelte
sich sehr positiv und wurde 2018 für 481 Millionen Euro verkauft (Gewinn 185
Millionen Euro). Auch das Einkaufzentrum in Berlin brachte mit 254 Millionen
Euro ein stolzes Ergebnis. Bei einer Miete für 2017 von 11,9 Millionen Euro lag
der Verkaufspreis für das Einkaufszentrum beim 21,3-fachen der Jahresmiete.
Insgesamt bedeutete das gemessen am Eigenkapital ohne Agio Ausschüttungen bis
Ende 2018 von rund 180 Prozent.
Potsdam.
Im Fonds verblieben ist noch das Büro- und Einkaufszentrum
in Potsdam. Dieses hat vor Ort eine perfekte Lage. Der Hauptbahnhof ist in das
Objekt integriert, weshalb im Verkaufsprospekt mit einer täglichen
Passantenfrequenz von 46.000 Personen geworben wurde. Der Vermietungsstand beträgt
aktuell rund 98 Prozent, was einer Jahresmiete von 11,7 Millionen Euro
entspricht. Im Juli 2017, als das Fondsmanagement den Verkauf aller Objekte
vorstellte, erwartete die Geschäftsführung einen Verkaufserlös von 205
Millionen Euro. Doch während die damaligen Verkaufspreisschätzungen für
Frankfurt und Berlin in 2018 deutlich übertroffen wurden, soll Potsdam nun für
168,7 Millionen Euro verkauft werden. Einen plausiblen Grund für die
schlechtere Entwicklung nennen die Geschäftsführer Rainer Krütten und Gabriele
Volz leider nicht. Inklusive der Restliquidität im Fonds bedeutet das eine
Ausschüttung von zusätzlichen 32,7 Prozent.
Abstimmung
WealthCap verhandelte den Kauf mit verschiedenen
Gesellschaften unter dem Namen BPP Potsdam. Die neu gegründeten Gesellschaften
leitet Matthias Wilke. Als Adresse ist die Kanzlei HauckSchuchhardt in
Frankfurt eingetragen. Dem bereits notariell beurkundeten Verkauf zu den
enttäuschenden 168,7 Millionen Euro müssen nun die Anleger mit einer Mehrheit
von 75 Prozent zustimmen.
Asuco.
Dietmar Schloz, der bei Auflage des H.F.S. Immobilienfonds
10 noch dortiger Geschäftsführer war, leitet heute die Asuco, einen Anbieter
von Zweitmarktfonds. Er hat den Anlegern des H.F.S. Immobilienfonds 10 vor ein
paar Tagen ein Kaufangebot zu 34 Prozent unterbreitet, was damit über dem
erwarteten Ausschüttungsergebnis bei Vollzug des Immobilienverkaufs liegt. Das
klingt verrückt, basiert aber auf der Voraussetzung, dass die Anleger einem
Verkauf der Bahnhofspassagen nicht zustimmen: „Der vereinbarte Kaufpreis in
Höhe von weniger als dem 15-fachen der Jahresmiete ist u.E. unangemessen
niedrig.“ Schloz, der mit seinen Zweitmarktfonds wohl der größte Anleger bei
dem H.F.S. Immobilienfonds 10 ist, möchte den Verkauf zum Schleuderpreis
stoppen. Seines Erachtens sind bei einem Weiterbetrieb Ausschüttungen von 2,5
Prozent möglich. Bezogen auf den Liquidationserlös entspräche das einer
Verzinsung von 7,6 Prozent pro Jahr. WealthCap selbst hat in einer
Fortbestandsprognose für den ausschüttungsorientierten Anleger jährlich 2,25
Prozent vorgerechnet.
Beirat.
Spannend ist in dem Zusammenhang auch die Position des
Anlegerbeirates im H.F.S. Immobilienfonds 10. Dieter Spengler, Christian
Gründler und Werner Mangelsdorf haben sich für eine Zustimmung zum Verkauf
ausgesprochen, obwohl sie selbst den Anlegern schreiben, dass der Erlös unter
dem prospektierten Wert liegt. Dietmar Schloz kritisiert die Anlegervertreter
dafür stark. Er würde erwarten, dass sie gegen einen Verkauf der
Bahnhofspassagen votieren, da ausstiegswillige Anleger mit einem Verkauf ihrer
Fondsanteile an Asuco mehr bekämen als bei einer Fondsauflösung. Damit stellt
sich die Frage, ob der Beirat seiner Verantwortung nachkommt, die Interessen
der Anleger zu vertreten.
Loipfinger’s Meinung.
Die Situation kann eigentlich nur als Win-Win-Lose
beschrieben werden. Die Anleger, die für einen Verkauf der Fondsimmobilie sind,
können einfach ihre Anteile an Asuco verkaufen und bekommen mehr als bei dem
jetzt verhandelten Immobiliendeal. Dafür müssen sie aber bis zum 12. Dezember
gegen einen Verkauf der Immobilien stimmen. Investoren, die ihr Geld lieber gut
verzinst weiter angelegt wissen wollen, stimmen ebenfalls gegen einen Verkauf
der Bahnhofspassagen und behalten ihre Fondsanteile. Bleibt noch WealthCap als
Loser, wenn nicht verkauft wird. Sie bekommt keine 1,1 Millionen Euro
Verkaufsgebühr.
Loipfinger’s Hinweis
in eigener Sache.
Ich bin selbst Anleger bei dem Fonds und habe lange
überlegt, ob ich mich öffentlich äußern soll. Aber den jetzigen Verkaufsdeal zu
diesem Preis verstehe ich nicht und bin deshalb dagegen. Bei den beiden
Verkäufen der Immobilien in Frankfurt und Berlin war ich angesichts der guten
Preise dafür.
***
NEU: Das Buch „Achtung,
Anlegerfallen!“
Seit 27.02.2018 ist das neue Buch „Achtung,
Anlegerfallen!“ von investmentcheck-Herausgeber Stefan Loipfinger im
Buchhandel erhältlich. Es zeigt auch für Laien verständlich die
Fallstricke der verbal einfallsreichen und immer komplexeren Kreationen von
Banken und Versicherungen auf.
***
Betroffene Anleger
können sich bei den Rechtsanwälten des ESK Express Schutzbund gegen
Kapitalvernichtung ausführlich beraten lassen.
Bei der ESK
Fördergemeinschaft melden sich durch die tägliche Berichterstattung viele
Anleger die zu ihren Kapitalanlagen Fragen haben.
ESK Express Schutzbund gegen Kapitalvernichtung
EXPRESS INKASSO® GmbH
Groß-Zimmerner-Str. 36 a
64807 Dieburg
Telefon: 06071-9816813
Telefax: 06071-9816829
Fördergemeinschaft zur Durchsetzung
von Geldansprüchen auf Erfolgsbasis
ESK Express Schutzbund
gegen Kapitalvernichtung
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen